Selbstverständlich ist das Internet eine riesengrosse Spielwiese. Wer aber heute noch meint, das Ganze sei auch eine Spielerei, irrt gewaltig. Die weltweite digitale Vernetzung hat bereits zu Veränderungen in unserem Alltag und noch mehr im Geschäftsleben geführt. buehler.jpg (7132 Byte)
Stefan Bühler

Digitales Chur

Das führt auch zur Forderung nach einem Umdenken in verschiedenen Bereichen. So wären unsere Schulen gefordert, dabei hinken sie gewaltig der Entwicklung nach. Heute wissen die wenigsten Lehrer an der Kantonsschule, dass die Schüler schon lange über Datenbanken verfügen, auf denen die ganzen Examen mit Lösungen jedermann zugänglich sind. Eigentlich muss man noch viel weiter gehen und sich die Frage stellen, ob Mittelschullehrer ohne Englisch- und Internetkenntnisse nicht erst dann ihren Beruf weiter ausüben dürfen, wenn sie sich das notwenige Rüstzeug in diesem Bereich geholt haben. Und wissen die Eltern, dass sie ihren Kindern im Primarschulalter einen Computer zur Verfügung stellen müssen, um ihnen Chancengleichheit zu geben?
Wir haben uns im digitalen Chur etwas umgesehen und dabei Erstaunliches festgestellt. Es gibt bereits jetzt mehrere Tausend Internetseiten, auf denen der Begriff Chur vorkommt, es gibt mehrere Hundert Web-Auftritte, die in Chur in Auftrag gegeben und hier auch programmiert wurden. Wenn alles von vernetztem Denken spricht, im Internet wird das täglich praktiziert. Auch diese Ausgabe des Churer Magazins entstand vernetzt. Die Internet-Designerin Ursula Urban hat das Titelbild gestaltet, die Agenda wird von unseren Lesern online über Internet gefüttert und vervollständigt, Spin als Provider der ersten Stunde, Casanova Digital und Progressive Communications zeigen, dass Internet-Auftritte heute vor der Haustüre programmiert und die Inhalte von Chur aus weltweit angeboten werden. Die kantonale Verwaltung senkt Telefon- und Faxkosten durch die volle Nutzung der Internet-Technologie bald an jedem Arbeitsplatz, die Kantonalbank steht im Internetbanking den Grossbanken nicht nach. Etwas schwer tut sich offenbar nur die Stadt Chur, die EDV-mässig schon immer etwas seltsame Wege ging und das Glück vor allem auswärts sucht. Viele Firmen und Institutionen haben erkannt, dass sich hier ein neuer Industriezweig entwickelt hat, der auch für Randregionen eine Chance bringt. Die Chance, welche die Grundlage für die weitere wirtschaftliche Entwicklung bringen werden.
Stefan Bühler