Selbstverständlich
ist das Internet eine riesengrosse Spielwiese. Wer aber heute noch meint,
das Ganze sei auch eine Spielerei, irrt gewaltig. Die weltweite digitale
Vernetzung hat bereits zu Veränderungen in unserem Alltag und noch mehr im
Geschäftsleben geführt. |
Stefan BühlerDigitales
Chur |
Das führt
auch zur Forderung nach einem Umdenken in verschiedenen Bereichen. So wären
unsere Schulen gefordert, dabei hinken sie gewaltig der Entwicklung nach.
Heute wissen die wenigsten Lehrer an der Kantonsschule, dass die Schüler
schon lange über Datenbanken verfügen, auf denen die ganzen Examen mit Lösungen
jedermann zugänglich sind. Eigentlich muss man noch viel weiter gehen und
sich die Frage stellen, ob Mittelschullehrer ohne Englisch- und
Internetkenntnisse nicht erst dann ihren Beruf weiter ausüben dürfen, wenn
sie sich das notwenige Rüstzeug in diesem Bereich geholt haben. Und wissen
die Eltern, dass sie ihren Kindern im Primarschulalter einen Computer zur
Verfügung stellen müssen, um ihnen Chancengleichheit zu geben?
Wir haben uns im digitalen Chur etwas umgesehen und dabei Erstaunliches
festgestellt. Es gibt bereits jetzt mehrere Tausend Internetseiten, auf
denen der Begriff Chur vorkommt, es gibt mehrere Hundert Web-Auftritte, die
in Chur in Auftrag gegeben und hier auch programmiert wurden. Wenn alles von
vernetztem Denken spricht, im Internet wird das täglich praktiziert. Auch
diese Ausgabe des Churer Magazins entstand vernetzt. Die Internet-Designerin
Ursula Urban hat das Titelbild gestaltet, die Agenda wird von unseren Lesern
online über Internet gefüttert und vervollständigt, Spin als Provider der
ersten Stunde, Casanova Digital und Progressive Communications zeigen, dass
Internet-Auftritte heute vor der Haustüre programmiert und die Inhalte von
Chur aus weltweit angeboten werden. Die kantonale Verwaltung senkt Telefon-
und Faxkosten durch die volle Nutzung der Internet-Technologie bald an jedem
Arbeitsplatz, die Kantonalbank steht im Internetbanking den Grossbanken
nicht nach. Etwas schwer tut sich offenbar nur die Stadt Chur, die EDV-mässig
schon immer etwas seltsame Wege ging und das Glück vor allem auswärts
sucht. Viele Firmen und Institutionen haben erkannt, dass sich hier ein
neuer Industriezweig entwickelt hat, der auch für Randregionen eine Chance
bringt. Die Chance, welche die Grundlage für die weitere wirtschaftliche
Entwicklung bringen werden.
Stefan Bühler |