Das Kunstmuseum ist für alle da Wann waren Sie zum letzten Mal im Bündner Kunstmuseum? Gestern? Vor einem Jahr? Oder noch gar nie? Im letzten Jahr jedenfalls besuchten fast 30 000 Menschen das Bündner Kunstmuseum in Chur. Das ist vor allem auch dem grossen Engagement des Bündner Kunstvereins zuzuschreiben. Wer da glaubt, der Bündner Kunstverein sei ein elitärer Club mit ebenso
elitären und hochgestochenen Ansichten über die Kunst und das Kunstschaffen, den straft
allein schon die Zusammensetzung des aus mittlerweile über 1100 Mitgliedern bestehenden
Vereins Lügen. Zwar haben die Mitglieder mit der Förderung der Bündner Kunst und der
ständigen Kunstpflege in Chur und Graubünden alle ein gemeinsames Ziel. Doch sind sie
nicht erpicht darauf, Bündner Kunst nur Kunstsachverständigen zugänglich zu machen. Im
Gegenteil. Jeder Besuch ein Erlebnis Wer aber erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, für den bieten die
Kunstausstellungen im Bündner Kunstmuseum immer wieder neue bereichernde Erlebnisse. Und
dabei hat der Bündner Kunstverein schon seine Hand im Spiel. Seit Jahrzehnten, genauer
gesagt seit 100 Jahren, obliegt es ihm, sowohl Kunstwerke zu sammeln (heute ist dafür die
Stiftung Bündner Kunstmuseum zuständig) als auch die Wechselausstellungen
zusammenzustellen und sie zu gestalten. Das vom Bündner Kunstverein herausgegebene
Jahresprogramm informiert dabei über die jährlich sechs bis acht Sonderausstellungen. Mitglieder profitieren Beim Bündner Kunstverein freut man sich aber auch über kleine Zuwendungen, Gönnerbeiträge und auch über die glücklicherweise wachsende Anzahl der Mitglieder. Diese bezahlen einen eher bescheidenen Jahresbeitrag von 40 Franken (Einzelpersonen) respektive 60 Franken (Paare). Freischaffende KünstlerInnen, SchülerInnen und Studierende sogar nur 20 Franken. Dafür erhalten sie eine ganze Reihe von Vergünstigungen, wie reduzierten Eintritt ins Bündner Kunstmuseum, Vernissage-Einladungen, Ermässigung auf die Kataloge des Museums und den verbilligten Bezug des Schweizer Museumspasses. Die Gründung Gegründet worden war der Kunstverein im Jahr 1900. «Man wollte endlich
selbst einmal Ausstellungen durchführen können», gibt Marianne Toller Einblick in die
Geschichte. Aber schon Jahre zuvor wollten kulturell engagierte Personen die in vielen
Kantonen gezeigte «Schweizerische Kunstausstellung» auch nach Graubünden holen. Doch
damals besassen weder Chur noch andere Gemeinden entsprechende Lokalitäten. Museum auch für Kinder Auch wenn das Kunstmuseum zwischenzeitlich zur gefragten Adresse wurde,
hegt Marianne Toller nach wie vor den grossen Wunsch, möglichst viele Leute aus allen
Bevölkerungsschichten für einen Besuch in der Villa Planta begeistern zu können. «Dass
man sich nur gerade während den Ferien Ausstellungen anschaut, ist eigentlich schade.
Denn wir bieten rund ums Jahr qualitativ sehr gute Ausstellungen an. Kindern», sagt sie,
«sollte man ohnehin so früh wie möglich Museumsbesuche ermöglichen.» Für sie, für
Lehrer, Schulen und auch für Erwachsene hält das Museum übrigens regelmässig
museumspädagogische Kurse bereit. Karin Huber |
Das Museumsfest Der Bündner Kunstverein feiert sein 100-jähriges Bestehen am 2. September mit einem Museumsfest. Geplant sind künstlerische Darbietungen im und rund ums Museum und eine Gartenwirtschaft als weiterer Treffpunkt. Während des ganzen Tages und am Abend (bis 22.00 Uhr geöffnet) sind die Museumsbesuche gratis. Wer an den regelmässigen interessanten Führungen (mit Museumsdirektor Beat Stutzer oder seiner Assistentin Isabelle Chappuis) durch die Ausstellungen und die Sammlung teilnehmen möchte, kann sich im Sekretariat des Bündner Kunstmuseums (Tel. 081 257 28 68) oder in der Tagespresse nach den Daten erkundigen. Für Gruppen, Vereine, Firmen usw. werden Führungen auch auf Voranmeldung hin durchgeführt. Den Schweizer Museumspass (90 Franken/Jahr) kann man übers Internet unter museum.ch abonnieren. Wer sich dem Bündner Kunstverein anschliessen möchte, holt sich am besten im Bündner Kunstmuseum eine Anmeldekarte. Tel. 081 257 28 68. Öffnungszeiten Bündner Kunstmuseum: |