Gastro |
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Tradition und
Avantgarde Die Stadt Chur zählt gegen 31 000 Einwohner. Sie stehen vor der feudalen Situation, unter rund 200 Gastronomiebetrieben auszuwählen, wenn es darum geht, ein paar gemütliche Stunden ausserhalb der eigenen Wände zu verbringen. Die meisten Betriebe sind im Verein «Gastro Chur und Umgebung» zusammengeschlossen. Gastronomie ist die Verbindung von Genuss, Kultur, Unterhaltung und Freundlichkeit. Geboten wird das alles in den Churer Restaurants, die einen stilistischen Bogen schlagen von ureigenen Quartierbeizen in und um die Altstadt, über Gourmet-Tempel bis zu In-Lokalen für Junge und Junggebliebene. Das Gast und Kulturhaus Eine eigentliche Renaissance erlebt das Hotel Marsöl, das nach einem grösseren Umbau 1999 wieder eröffnet wurde. Mit Restaurant, Saal, Bar, Kunstgalerie und Hotel beherbergt es fünf Betriebe, wo Kunst, Kultur und Küche zusammentreffen. Im Restaurant mit Bistrobetrieb werden Speisen in verschiedenen Preisklassen angeboten, mit Schwergewicht auf italienisch-französische Küche. Für Anlässe bis zu vierzig Personen steht ein kleiner Saal zur Verfügung. Direkt verbunden ist das Restaurant mit der «Blow Up»-Bar, die im Barguide 2000 von «Facts» als eine der hundert sympathischsten Bars der Schweiz gepriesen wird: «Ein perfekter Treffpunkt, um nach getaner Arbeit auf grossartige Erfolge anzustossen.» 207 Jahre Gastlichkeit Das Marsöl, das von «Facts» ein «tolles Gesamtkunstwerk» genannt wird, findet im «Drei Könige» einen Gegenpol. Das seit 1793 bestehende Haus ist ein lebendiges Stück Churer Historie. Hier befand sich einst die Postwechselstelle, der grosse Saal darf sich rühmen, abwechslungsweise Teil eines Klosters und Regierungssitzes gewesen zu sein und im Hotel nächtigten Fürstlichkeiten, hohe Politiker und weltbekannte Künstler. Das hat eine ganze Schar Churerinnen und Churer nicht davon abgehalten, das «Drei Könige» immer zum Erleben genussreicher Stunden auszuwählen. Schuld daran hat nicht einzig die geschichtsträchtige Ambiance von Salon, Ritterkeller, Restaurant Weinstube, Usteria und Blauer Saal. Die Küchenbrigade sorgt mit ehrlicher, schmackhafter Kochkunst für das traditionell gute Ansehen des Hauses. Die Karte erfreut die Feinschmecker durch eine gelungene Mischung aus altüberlieferten und internationalen Gerichten sowie durch Bündner Spezialitäten. Zu einem Highlight in Sachen Ambiance ist der kürzlich renovierte Gewölbekeller geworden. Bis zu vierzig Personen können hier im Untergrund der Churer Altstadt ihre privaten Feste feiern und die Auswahl treffen zwischen einfachem Lunch oder grossem Diner. |
An Bewährtem
festhalten Seit Jahrzehnten gehört das «Drei Bünde» beim Martinsplatz zu jenen Restaurants von Chur, die wohl auf eine der treuesten Stammkundschaft zählen kann. Das Geheimnis heisst «Qualität pflegen und an Bewährtem festhalten». Dazu zählt die gesellige Aura, der speditive und freundliche Service und natürlich die «Dreibi-Küche» mit dem legendären Bonanzasteak, dem Schnitzelteller mit den reichhaltigen Salaten, den leichtköstigen Gerichten aber auch den traditionellen Bündner-Speisen. Fernöstliche Esskultur Dass Churerinnen und Churer auch was den Gusto anbelangt nicht zwischen dem Calanda und dem Pizockel verharren, wird im Restaurant Teria (Poststrasse 6) offensichtlich. Denn wenn schon Fernöstliches, dann Originales. Dafür sorgen Pha und Erwin Serwart-Bamrungna mit ihrer thailändischen Küche. «Wenn die Thais gerade nicht essen, plaudern sie über die nächste Malzeit oder denken zumindest darüber», meint Erwin Serwart und hängt gleich noch einen Thai-Leitsatz dazu: «Es ist gegen den Willen der Götter, gute Gerichte hinunterzuschlingen.» Und das tun all jene, die im Teria einkehren nicht. Sie geniessen zwar in vollen Zügen, wissen aber dabei, das «Thai-Food» so wie ihn Pha zubereitet hilft, das ideale Körpergewicht beizubehalten. Sämtliche Gerichte sind kalorienarm, reich an Ballaststoffen und arm an tierischen Fetten und voller Vitamine, da viele frische Gemüse und Früchte auf dem Speisezettel stehen und alles à la minute gekocht wird. Grossmutters Küche Noch kein Jahr ist es her, seit das «Rebleuten» in neue Hände geriet und unter «Toms Räblüta» zu neuen Ufern aufgebrochen ist. Das eigentliche Speiselokal im Hotel-Restaurant am Pfisterplatz ist die altehrwürdige Zunftstube der Rebleuten. Hier bewegt sich das Angebot zwischen neu kreierter Küche aus Grossmutters Zeiten und à la carte-Gerichten von normal über Vegetarisch bis Bio, im eher gehobenen Preisrahmen. Als Kontrapunkt kann man im Bistro den kleinen Hunger stillen und sich an einfachen Gerichten in guter Qualität und zu günstigen Preisen erfreuen. Das Bistro ist aber auch der Treffpunkt all jener, die bei einem guten Glas Wein und einem «Häppchen» bis Mitternacht über Gott und die Welt diskutieren wollen. Bleibt noch die «Räblüta-Bar», die im «Facts-Guide» wie folgt beschrieben wird: «Das Malt-Sortiment reicht zwar nicht ganz an die Protzbatterie des Waldhauses St. Moritz heran, dafür ist es hier um Welten schöner und gemütlicher » Walter Schmid |