Kultur

«Die Nase» mit der Moskauer Kammeroper

Wie schon im letzten Jahr wird die berühmte Moskauer Kammeroper auch diese Saison im Stadttheater Chur gastieren. Unter der Regie ihres Chefdirigenten und Begründers Boris A. Pokrowski zeigt das Ensemble Dimitri Schostakowitschs Oper am Sonntag, 22. April, um 17.00 Uhr «Die Nase» in einer musikalisch und schauspielerisch hochstehenden Interpretation.

«Die Nase», erste Opernkomposition des damals 22-jährigen Dimitri Schostakowitsch, benutzt als Vorlage für das Libretto Nikolai Gogols Erzählung «Die Nase». In der russischen Tradition der satirischen Opern stehend, schuf Schostakowitsch eine Partitur, die alle Register gesanglicher Textartikulation und Tondramatik zieht.

Die Komposition ist musikalisch höchst einfallsreich, die Musik eng mit der Handlung verbunden und in der Orchestrierung voller humoristischer Effekte. Schostakowitsch liess sich bei der Verzahnung der einzelnen Szenen von der Schnitttechnik des Stummfilms inspirieren, auch sind Parallelen zur musikalischen Struktur von Alban Bergs Oper Wozzeck vorhanden.

Die Geschichte der Oper handelt von dem Beamten Kowalew, der eines Morgens ohne Nase erwacht. Sein Barbier, der ihn am Vortag rasiert hat, findet die Nase in seinem Brot und schmeisst sie aus Angst weg. Während Kowalew verzweifelt nach ihr sucht und bald auch Presse und Polizei involviert sind, beginnt die Nase ein Eigenleben zu führen. Erst nach vielen grotesk-absurden Episoden kommt die Nase so unvermittelt, wie sie verschwunden ist, wieder zu ihrem Besitzer zurück.

DIE NASE, auf Spiessbürgertum und Bürokratismus zielend, sollte

nicht ausschliesslich als musikalische Komödie verstanden werden, denn sie nimmt alles, Personen und Handlung ernst. Aber dadurch, dass sie alles ernst nimmt, entsteht die äusserst komische Wirkung.

Die Moskauer Kammeroper entstand 1972 und erarbeitete sich unter der Leitung von Boris A. Pokrowski schnell einen ausgezeichneten Namen in der sowjetischen und internationalen Musiktheaterlandschaft.

Hinweis: Am Montag, dem 9. April 2001, um 20.00 Uhr findet eine Einführungsveranstaltung im Café des Stadttheaters statt. Der Musikredaktor von DRS 2 und Schostakowitsch-Kenner Jakob Knaus wird, angereichert durch Musikbeispiele, dieses faszinierende Werk vorstellen.

Vorverkauf und Reservation
Telefon 252 66 44 und
www.stadttheater-chur.ch

Montag bis Freitag 10.00 bis 12.30 Uhr und 17.00 bis 19.00 Uhr.

An Wochenenden jeweils zwei Stunden vor den jeweiligen Vorstellungen. Abendkasse zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn.

«Kotobuki» in der Galerie Planaterra

Bilder und Texte von Berni Sutter unter dem Titel «Kotobuki» setzen die traditionellen Ausstellungen in der Galerie Planaterra der Klubschule Migros im April fort. Die öffentliche Vernissage findet am Donnerstag, 5. April, um 19.00 Uhr statt. Die Ausstellung dauert bis 3. Mai.

Ausstellung bei «Digicomp»

Noch bis zum 31. Mai sind in der Computerschule «Digicomp» an der Tittwiesenstrasse Werke des Slowaken Dusan Sekela ausgestellt. Unter dem Titel «Virtuelle Realitäten vom Mittelalter bis heute» thematisiert der Künstler die Entwicklung unserer Gesellschaft in eine Informationsgesellschaft, die

Dynamik des Informationsflusses und die Horizonte, welche die Virtualität und das digitale Zeitalter uns öffnen.

«Tiere in der Bibel» wird verlängert

Auf Grund des grossen Publikumsinteresses wird die Sonderausstellung im Bündner Natur-Museum, «Tiere in der Bibel – Gefährten und Feinde», bis Ostermontag, 16. April, verlängert. Zu verschiedenen Fragestellungen wie: Warum gaben die Hebräerinnen ihren Kindern Namen wie Hund, Schaf oder Esel?, oder: Warum lebten im alten Israel Bären und Hirsche neben Krokodilen und Nilpferden? usw. sind über 100 besondere Exponate und diverse Tierpräparate ausgestellt.

Die Ausstellung, zu der eine Begleitbroschüre aufliegt, ist geöffnet von Dienstag bis Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 17.00 Uhr, am Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr, sowie am Ostermontag. Gruppenbesuche nach Vereinbarung, Tel. 257 28 41.

«hinsehen» – Bilderausstellung

Nach einem längerem Unterbruch zeigt die Psychiatrische Klinik Waldhaus bis Ende September eine weitere Bilderausstellung. Die Werke sind alle im Rahmen der Maltherapie entstanden.

Viele Patienten besuchen während ihrer stationären oder ambulanten Behandlung in der Klinik die Maltherapie. Im Malatelier finden sie für verschiedene Bedürfnisse unterschiedliche Übungsfelder. Den Patienten gibt dieser Raum die Möglichkeit des gestalterischen und schöpferischen Experimentierens. Es gibt keinen Leistungs- oder Produktionsdruck; die Herausforderung besteht vielmehr darin, etwas für sich und nicht für andere zu tun.

Unter Anleitung kann man das faszinierende Spiel mit Ausdruck und Form wagen. Eine Vielfalt von Farben, Materialien und Techniken kommen zur Anwendung. Malen und schöpferisches Gestalten beinhaltet immer auch Bewegung. Damit entsteht eine dynamische Wechselwirkung zwischen seelischen, rationalen und körperlichen Instanzen. Durch ungezwungenen Zugang und in freier Gestaltung können Hemmungen, Widerstände oder Ängste überwunden werden. Unbewusste, zunächst fremde Gefühle tauchen auf und werden dargestellt.

Der Malende begibt sich mit zunehmender Sicherheit auf den Weg seiner eigenen Kreativität. Die Bilder werden nicht besprochen oder analysiert; es ist der gestalterische Prozess selbst, der therapeutisch wirkt.

So bestimmt letztlich der einzelne Patient, was mit dem entstandenen Bild geschieht. Es an einer Ausstellung zu zeigen bedeutet auch, zu seinem eigenen gestalterischen Ausdruck zu stehen, eigene Stärken kennen zu lernen und diese zu spüren. Nicht um der Kunst willen, – nein, sich selber zuliebe.

Die Ausstellung wird am Freitag, den 9. März, um 18.00 Uhr eröffnet. Sie dauert bis Ende September.

Öffnungszeiten: Mo bis Fr jeweils von 9.00 bis 17.00, Sa – So 10.00 bis 16.00.

«Indien-Tschamut» in der Klibühni

Ab 3. April stehen nach 15 Jahren der Kabarettist Rolf Schmid und der Schauspieler René Schnoz wieder gemeinsam auf der Bühne. In sämtlichen Nebenrollen der Dialekttragikkomödie «Indien-Tschamut» ist der «paun cun pera»-Kabarettist Linus Livers zu sehen. Die Regie liegt in den Händen von Klaus Henner Russius.

Was hat Indien mit Tschamut zu tun? Nicht allzu viel, richtig. Was verbindet Leo Bargetzi, der Capuns-Tester aus Landquart, und Konrad Flütsch, der esoterische Hotelgutachter? Nichts, wäre da nicht das gemeinsame Taxieren sämtlicher Bündner Gaststätten. Kennen Sie das: Sie treffen im Militär, im Turnverein, im steckengebliebenen Lift auf Menschen, mit denen Sie sich freiwillig nie einlassen würden, und dann entsteht aus tiefster Abneigung eine Zweckgemeinschaft, daraus eine Männerschulterklopferei, eine Prostatavertrautheit und irgendwann, vielleicht, echte Zuneigung.

Schubladenerkenntnisse werden ausgetauscht, Kreuzworträtselwissen als verbale Waffen aufgefahren, Feierabendphilosophen treffen aufeinander, mit zusammenhanglosem Wissen wird um sich geschmissen, dazwischen fleissig Capuns gegessen, Wirte erniedrigt, über Ehefrau und Freundin gelästert, Macht ausgespielt und Frustrationen runtergeschluckt. Urkomisch, urmännlich, urtragisch! Und dann das dicke Ende!

Der Autor Josef Hader ist wohl der zurzeit erfolgreichste österreichische Kabarettist. Sein Programm «Privat» wurde alleine in Österreich von 300 000 Zuschauern besucht. Das Theaterstück «Indien» wurde vor ein paar Jahren mit den Autoren in den Hauptrollen verfilmt und ist schon beinahe zum Kultfilm avanciert. Rolf Schmid und René Schnoz haben es ins Schweizerdeutsche übersetzt und nach Graubünden verpflanzt, was sich aufgrund der Ähnlichkeit der beiden touristisch orientierten Alpenländer als problemlos erwies.

Premiere: 3. April 20.30 Uhr, weitere Vorstellungen: 4., 5., 6., 7., 10., 11. und 12. April je 20.30 Uhr in der Klibühni Chur. Vorverkauf (Bürozeiten): Telefon 081 252 48 04.