G-Punkt Eine neue Marke
Graubünden lässt sich nur realisieren, wenn ein paar Leistungsanbieter sich vorne
hinstellen und die Idee trotz böigem Gegenwind mittragen. Klaus Huber,
Volkswirtschaftsdirektor aus dem Bündnerland, hat mit dieser Aussage natürlich Recht.
Ziemlich schwierig gestaltet sich jetzt aber die Suche nach jemandem, der sich vorne
hinstellt, nachdem schon im Vorfeld der Präsentation niemand zu finden war, der dahinter
stand. Zumindest nicht hinter dem Logo «bpünktlipünktli» (Radioversion). Eine Marke
ist nur so gut, wie die Leistungsträger diese auch mittragen. |
Stefan Bühler
G-Punkt
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So, wie die Suche nach einem neuen
Markenzeichen für den Kanton Graubünden aufgegleist wurde, so etwa muss auch die
Vorbereitung für einen neuen Crashtest für Front- und Seitenschutz bei Automobilen
ablaufen. Mit dem kleinen Unterschied, dass man vergessen hat, den Schutz einzubauen. Eine
neue Marke kann und darf kein Kunstgebilde sein, das sich vor allem durch seine
Beliebigkeit auszeichnet. Es wäre durchaus richtig, wenn über den Tourismusbereich
hinaus eine Marke Graubünden als Gütesiegel für Ferien, Produkte und Dienstleistungen
geschaffen würde. Weder «Top of the World» noch «Heidiland» eignen sich dazu, weil
Graubünden nicht St. Moritz ist und noch weniger heile Heidi-Welt. Was dann? Via Mala
oder noch besser Via Dolorosa drängen sich angesichts der bisherigen Etappen auf dem
Leidensweg des neuen Markennamens auf, eignen sich aber auch nicht besonders. Dann doch
lieber das Grau im Kantonsnamen. Es erweist sich nun als Nachteil, dass diese Geburt als
Retortenbaby konzipiert worden ist. Statt in guteidgenössischer Kommissionsmanier. Wo vor
der Sitzung konzipiert, während der Sitzung vertuscht und nach der Sitzung entschieden
wird. Aber nein, die Fehler, die bei anderen bereits erkannt wurden, müssen hier
wiederholt werden. Andernorts buchstabiert man zurück, back to the roots. SAir wird
wieder Swissair heissen und mit dem Flughafen Kloten würden die Franzosen nicht mehr
laufend Munich mit Unique verwechseln, das Papier für das «Churer Magazin» käme wieder
von Mühlebach statt von Antalis und Unaxis ist auch ohne Kanonen Oerlikon-Bührle.
Schliesslich sind die Bayerischen Motorenwerke auch erfolgreich, obwohl sie immer noch
unter BMW laufen. Wenn schon ein Kunstgebilde von einem Namen, dann doch lieber als die
Pünktli ein Punkt. Und zwar ein G-Punkt. Für Rätien deshalb als Markenname GGG. Denn
www.ggg.ch ist noch nicht registriert, Markenschutzprobleme gibt es nicht, die gängigen
PC-Tastaturen kennen alle Zeichen und vor allem: Hinter GGG verbirgt sich
Graubünden/Grischun/Grigioni, was alle Sprachvereinigungen zufrieden stellt. Eine Marke
für Güte, Grösse und Glück. Eine Marke für Genuss, Geist, Glaubwürdig. Und für
genehm. Mindestens so genehm wie «bpünktlipünktli wären diese G-Punkte.
Stefan Bühler |
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