"Die Jahreszeiten" - Musik wird zu Bildern |
Am 12. und 13. Mai wird in der
Martinskirche durch die Gemischten Chöre der Singschulen Chur und St. Gallen, das
sinfonische Orchester Arbon, den Singschulchor der Jugendmusik St. Gallen und drei
Solisten das Oratorium «Die Jahreszeiten» von Joseph Haydn aufgeführt. Das Werk gilt
als Gipfelleistung der abendländischen Musikkultur. Die Konzerte bilden den kulturellen
Frühlingshöhepunkt in Chur. Mozart hat 1790, so wird als Anekdote erzählt, Haydn von seiner Englandreise abhalten wollen mit den Worten: «Ach, reisen Sie doch nicht, sie sind nicht geschickt für die grosse Welt, und sie sprechen so wenig Sprachen.» Haydns Entgegnung: «Aber die Sprache, die ich spreche, versteht man in der ganzen Welt.» Er ist nach England gereist und hat in den Jahren danach nach Dichtungen des Schotten James Thomson «Die Jahreszeiten» geschrieben. Im hohen Alter von 69 Jahren vollendete er das von Jugendhaftigkeit strotzende Werk, das am 24. April 1801 uraufgeführt und von allen verstanden wurde. «Haydn ist es damit gelungen, künstlerische Kraft genial in musikalische Formen zu bannen und damit Ausführende und Zuhörer in Entzücken zu versetzen», erklärt der Churer Singschulleiter Jürg Kehrle. Es sei die unverwelkliche Frische der Empfindung, die Naturhaftigkeit und die schlichte Einfalt, was dieses Werk zu einer wahrhaft volkstümlichen Musik mache. Herausforderung für Orchester und Chöre Die erste Aufführung findet am 6. Mai in der Tonhalle St. Gallen unter der Leitung von Alfred Brassel statt. Die beiden Aufführungen in der Martinskirche Chur vom 12. Mai (20.00 Uhr) und 13. Mai (17.00 Uhr) stehen unter der Leitung von Jürg Kehrle. Vorverkauf Frühjahreskonzerte der Singschule Chur Sommerkonzerte der Singschule Chur «VALÄR-AnsichteN» im Kreuzspital «Kunst findet in den Köpfen statt - die Werke sind nur mediale Auslöser, Impulsgeber.» Hinter dieser Aussage steht das, was Martin Valär mit seinen Arbeiten zu erreichen versucht. Zu sehen sind diese in Form von Installationen und Malereien unter dem Titel «AnsichteN» vom 25. Mai bis 30. September im und um das Kreuzspital. Wie bei den meisten Arbeiten von Valär spielt auch beim aktuellen Projekt der Ort eine zentrale Rolle. Sehen oder nicht sehen, das ist ein Thema, das sowohl im Kreuzspital als Augenklinik, als auch in der bildenden Kunst im Kern der Sache liegt. Valär schafft keine Bilder für die «gute Stube». Er will Kunst selber erleben, in der kreativen Phase, wie in der Realisation. Valär war einer der Ersten, der mit seiner Malerei hinausgegangen ist in die Natur und hin zu den Menschen, die mit Kunst konfrontiert werden und über die Orte, an denen sie sich aufhalten und über Kunst, nachdenken sollen. Mit Hilfe von fünf Installationen und Bildern soll im und um das Kreuzspital der Betrachter das Schaffen des Künstlers nachvollziehen können. Im Park des Spitals sind Standpunkte definiert, von denen aus die gewählten Ausschnitte vorgegeben sind: Bäume, Sträucher, Teile des Spitals, eine Treppe usw. Im Spital hängen die Bilder, die daraus entstanden sind: Gefärbte, grossformatig aufgeplotterte Schwarzweissfotos. Beim Suchen, Finden und Sehen wird vom Betrachter Kreativität gefordert - eben: «Kunst findet in den Köpfen statt » Die Vernissage findet am Freitag, 25. Mai, statt. Die Ausstellung ist täglich zu besichtigen. Jeweils am 21. jeden Monats findet von 18 bis 19 Uhr eine öffentliche Führung durch den Künstler statt. «kanti-chor» in der Arena Cazis Der kanti-chor chur befasst sich in seiner neuesten Produktion mit den Alpen. Die Alpen sind dabei aber wieder einmal für eine Überraschung gut, denn das Projekt sprengt formal und inhaltlich den Rahmen des Bisherigen. Zusammen mit dem Jugendorchester Chur und einer Rockband wird unter dem Titel «Hulda oder die Alpsucht» ein Werk gezeigt, das Elemente der Volkstradition, des Musicals, der Performance, des Tanzes und des Theaters aufnimmt und zu einer neuen Einheit formt. «Hulda oder die Alpsucht» wurde extra für den kanti-chor chur geschaffen. Christian Klucker, Leiter des Projektes und Musiklehrer an der Bündner Kantonsschule: «Musikalisch steht Klassik neben Rock und Hip-Hop. Es findet aber keine Vermischung der Ebenen statt. Vielmehr kontrastieren und ergänzen sie sich!» Besondere musikalische Akzente setzen die Kompositionen des Bündner Musikers Martin Derungs sowie die modernen Klänge aus der Feder von Marco Todisco. Das Stück geht aber auch vom Text her eigenwillige Wege. Im «Libretto», das von Vincenzo Todisco konzipiert wurde, stehen neben Originaltexten des Autors Auszüge aus Leo Tuors «Giacumbert Nau», aus Albrecht von Hallers berühmtem Gedicht «Die Alpen» und unter anderem auch aus dem «Handbuch Alp». «Hulda oder die Alpsucht» wird in der Bündner Arena Cazis, nahe bei Realta aufgeführt: Mittwoch, 2. Mai, um 20.15 Uhr; Freitag, 4. Mai, um 20.15 Uhr; Samstag, 5. Mai, um 16.30 Uhr und 20.15 Uhr. |