Mit Passugg und Araschgen zusammen gibt es in Chur noch
21 landwirtschaftliche Betriebe. Knapp ein Dutzend davon bieten als Direktvermarkter
der Bevölkerung verschiedene Produkte ab Hof: von Mostbröckli
bis Sauerkraut, von Muni-Fleisch bis Hühnereier.
Das beste Beispiel für direkt von den Bauern der Bevölkerung angebotenen
Produkte bietet der Churer Wochenmarkt. Seit 14 Jahren, jeweils am Samstagvormittag
von Anfang Mai bis Ende Oktober, werden Frischwaren aus Graubünden
in die Churer Altstadt gebracht und erfreuen dort Hunderte von Marktbesuchern.
Doch Churerinnen und Churer sind nicht einzig auf den Wochenmarkt angewiesen.
In verschiedenen Höfen auf Stadtgebiet werden Spezialitäten verkauft,
die Gaumenfreuden versprechen.
Vollsortiment im Plankis
Produkte aus den Betrieben der Hosang'schen Stiftung Plankis werden zwar
am Wochenmarkt und mittwochs in der Rathaushalle angeboten, das Vollsortiment
befindet sich jedoch im Verkaufsladen an der Emserstrasse. In Sachen Direktvermarktung
ist das Plankis ein Pionier, denn bereits 1973 wurden ab dem Hof Eier,
Gemüse und Obst angeboten. Damals wurde diese Verkaufsvariante mehr
oder weniger belächelt. Heute ist das anders. Das Plankis mit Blumengarten,
Backstube, Landwirtschaft und Werkstatt, wo
insgesamt 65 Behinderte beschäftigt und betreut werden, ist ein kleines
Einkaufszentrum. Fleischprodukte wie portionierte Mischpakete, Küngel,
Wurstwaren, Mostbröckli stehen ebenso im Angebot wie Obst, Feldgemüse,
Eier, Käse, Dörrfrüchte, Sirup, Konfitüre, und selbst
Capuns sind hier zu erstehen. Eine ganze Liste Spezialbrote, darunter
"Birabrot" wird jeweils Freitag und Samstag frisch gebacken.
Das neueste Produkt sind die "Plankis-Eier-Teigwaren" in verschiedenen
Variationen, die ebenfalls im Laden gekauft werden können.
Spezialität Munifleisch
Auf der anderen Seite der Stadt, an der Deutschen Strasse bei der Halbmil,
liegt der Hof von Reto und Myrta Mani - ein Geheimtip in Sachen "frisch
vom Hof", der selbst ausländische Gäste ab der Autobahn
lockt. Das ganze Jahr durch wird hier Schweinefleisch, nach Wunsch portioniert
und vakuumiert, angeboten. Dazu gibts Bündnerfleisch und -schinken,
Coppa, Hauswürste und nach eigenem Rezept hergestellte Salsize. Heiss
begehrt ist der Churer Alpkäse, der aus der Milch eigener Kühe
in der Sennerei der Churer Alpen in Arosa hergestellt wird. Als Hit bezeichnet
Reto Mani das Munifleisch, "ein Rindfleisch von besonderer Qualität,
weil die Tiere bis zur Schlachtreife von zwölf bis 14 Monaten bei
uns tierfreundlich gehalten werden". Von Filet bis Voressen wird
das Fleisch als Mischpakete (ca. 12 kg) frisch abgepackt und vakuumiert
und eignet sich so bestens zum Tiefkühlen. Natürlich gibt es
bei Manis, wo von Montag bis Sonntag die Türen offen sind, auch Kartoffeln,
Obst und sogar "Halbmiler Bienenhonig". Exklusiv wird auf dem
Hof zudem Sauerkraut gestampft, das ab November mit Kochspeck und geräuchten
Rippli angeboten wird.
Fleisch von Jung-Munis, nach Wunsch zusammengestellt und in Mischpaketen
von ca. 20 kg, bietet auch Ueli Hartmann an der Emserstrasse 51 - oder
Peter Brasser in Passugg-Araschgen. Der Bio-Betrieb liegt an der Strasse
nach Tschiertschen. "Wir verkaufen vorwiegend Vitelone-Fleisch von
Stierkälbern aus eigener Aufzucht", erklärt Peter Brasser,
"in 5 oder 10 kg-Paketen vakumiert." Angeboten werden auch Schweinefleisch-Mischpakete,
Hauswürste, Salsize nach eigenem Rezept, Bratwürste, Bindenfleisch
sowie Alpkäse und Eier.
1000 Eier täglich
Regionalmeister in der Eierproduktion sind die rund 1500 Legehennen von
Hanspeter Mehli bei der Rheinmühle. Über 1000 Eier lassen diese
täglich "fallen", von denen jedes einzelne mit dem Legedatum
versehen wird. Beliefert werden damit die Manor-Geschäfte im Wiesental
und an der Poststrasse sowie Volg-Läden. Privatpersonen können
sich aus dem Kühlschrank beim Hauseingang mit frischen Eiern eindecken
und das Entgeld dafür in die Kasse legen.
Hühnereier eigener Hennen führt auch Hanspeter Gisler am Rheinfelsweg
bei der Ringstrasse. An der dort angebrachten Tafel wird zudem Churer
Alpkäse, Obst und Gemüse angeboten. Die Adresse von Gisler sollte
man sich auf jeden Fall merken und in die Juni-Agenda nächsten Jahres
eintragen. Dann spriessen wieder die echten Churer Spargeln aus den Feldern,
die, frisch gestochen, direkt ab Hof gekauft werden können.
Walter Schmid
Churer Direktvermarkter
Peter Brasser
Schluocht 11
Passugg-Araschgen
252 79 31
Hanspeter Gisler
Rheinfelsweg 17
284 69 62
Ueli Hartmann
Emserstrasse 51
252 22 69
Fritz Mani
Deutsche Strasse 64 (Bergseite)
353 14 45
Reto und Myrta Mani
Deutsche Strasse 65 (Talseite)
353 87 34
Christian Mehli
Reitnauerweg 8
353 25 15
Christian und Margrit Mehli
Masanserstrasse 213
353 57 89
Hanspeter Mehli
Rheinmühleweg 60
284 43 63
Markus Mehli
Reitnauerweg 14
353 22 35
J.P. Hosang'sche Stiftung Plankis
Emserstrasse 44
255 13 00
www.plankis.ch
|