Alf Poier und der Sinn des Lebens
Der mit dem deutschen Kleinkunstpreis und dem RTL Comedy Award ausgezeichnete
Alf Poier ist mit seinem neuen Programm "Mitsubischi" am 21.
März erstmals in Chur zu sehen. Er eröffnet damit im Marsoel-Saal
die Marsoel Comedy 2002 ganz nach dem Motto: "Ein Mann ging hinaus
um die Welt zu erkennen und als er sie erkannte gab er ihr einen Namen:
Er nannte sie Plemplem."
Text: dettofatto media
"Mitsubischi" ist ein orales Katastrophenprogramm in d-Moll
und handelt von der allerletzten Suche. Das verklärte Ziel von Mitsubischi
ist nicht nur die Auslöschung des Intellekts, sondern auch die Befreiung
aller Menschheiten von jeglichem Glauben, von allen Hoffnungen, Träumen
und Werten. Ein Vulkan bricht aus, obwohl er niemals eingesperrt war.
Hunde regnen Eiter und Blumen schnitzen Dreckrosen in die feuchten Weizenfeigen.
Nietzsche, Wittgenstein und die gesamte westliche Philosophie als Versager
einen stinkenden Misthaufen zu definieren. Warum, wozu, weshalb? Tränen
lachen zum Himmel und Herzen weinen die Sonne! Kommen Sie, sehen Sie und
werden Sie frei!
Bis Alf Poier in seinem Programm "Mitsubischi" zum ersten Mal
auf den Titelhelden zu sprechen kommt, dauert es eine gute Stunde. Bis
dahin hat man aber schon einiges erlebt, denn der Vordenker des Unsinns
hat ein ziemliches Tempo drauf und behilft sich dabei allerlei möglicher
Ausdrucksmittel: Zeichnen, Malen und Formen; Singen, Tanzen und Springen.
Ausgangsmaterial für die Lachnummern ist meist die Sprache: vorzugsweise
das zusammengesetzte Substantiv. Oder Wörter, die gleich ausgesprochen
unterschiedliche Bedeutungen haben: Sissi-Fuss und Sisyphus zum Beispiel.
Oder: der Katalog und der Kater log. Aus solchen Unterschieden bastelt,
dichtet und zeichnet der Komiker Wortwitze, dass es nur so eine Freude
ist: Die Streichwurst wird so zu einem Hartwurstobjekt mit angeklebtem
Pinsel, ein gezeichnetes Pony mit einem M am Bauch versinnbildlicht
na wen wohl? Dabei fahndet Poier immer auch nach dem tieferen Sinn des
Lebens. Im Schnellzug werden die wichtigsten Lehren der grossen Philosophen
durchgenommen: Laotses Tao erscheint als obskures Bastelobjekt, Kant wird
zum Erfinder der Kantwurst und Nietzsche ist sowieso böse, weshalb
ihm auch ein todtrauriges Mädchenmörderlied gewidmet ist.
Traurig und lustig, banal und genial? Poiers temporeiche Irrwitz-Revue
lebt neben den Wortspielen von den harten Kontrasten. Einer der Höhepunkte:
ein Med- bzw. Madley, für das der Musiker Poier in John-Zorn-Manier
alle paar Sekunden sehr gekonnt das Thema wechselt. "Kabarett ohne
Programm" nennt Alf Poier seine Shows, die mit dem klassischen Kabarett
tatsächlich wenig zu tun haben. Nach seiner erfolgreichen Schweizer
Premiere am Arosa Humor-Festival im Dezember 2001 ist klar: Alf Poier
muss man gesehen haben!
Tickets für den Mann, der vor lauter Arbeit keine Haare mehr auf
der Glatze hat, gibt es für Fr. 35.- beim Infopool Ticketservice
unter Tel. 0848 84 80 84. Marsoel Comedy, 21. März, 21.00 Uhr.
|