Walzer, Opern- und Opernklänge
Für einmal hat der Orchesterverein Chur ein Programm mit sogenannter
"leichter Musik" vorbereitet. Geboten werden am Konzert vom
8. März um 20.15 Uhr im Stadttheater unbeschwerte, leicht fassbare
Kompositionen.
Text: Orchesterverein
Beim zweiteiligen Programm mit Walzer, Opern- und Operettenklängen
handelt es sich keineswegs um minderwertige
Musik. Geboten werden auch keine Querschnitte aus Opern und Operetten.
Vielmehr werden durch den Orchesterverein Chur drei Komponisten vorgestellt:
Im ersten Teil der Begründer der deutschen Komischen Oper Gustav
Albert Lortzing, im zweiten Teil die Brüder Johann und Josef Strauss.
Bereits als Knabe stand Albert Lortzing als Schauspieler und Sänger
auf der Bühne, sammelte als Geiger und Cellist Orchestererfahrung
und wechselte später ans Dirigentenpult. In jungen Jahren begann
er auch zu komponieren und verfasste die Texte zu seinen Singspielen und
Opern selbst. Musikalisch ist Lortzing besonders Mozart verpflichtet.
Seine besondere Stärke liegt im Opernlied, das er zu seinem künstlerischen
Höhepunkt geführt hat. Im Konzert sind Orchesterstücke
und Gesangsnummern aus "Zar und Zimmermann", "Der Wildschütz"
und "Der Waffenschmied" zu hören.
Der zweite Programmteil stellt die Wiener Komponisten Johann und Josef
Strauss vor, die sich gegen den Willen ihres Vaters der Musik zuwandten.
Das Werkverzeichnis von Johann umfasst 479 Nummern, davon 168 Walzer.
Aus seinen Meisterwerken "Die Fledermaus" und "Der Zigeunerbaron"
stehen eine Ouvertüre und Gesangsnummern sowie Tänze aus dem
berühmten "Kaiserwalzer" auf dem Programm. Josef, der seinem
älteren Bruder an musikalischer Begabung nicht nachsteht, ist mit
dem Walzer "Sphärenklänge" vertreten.
Als Solisten figurieren Ursina Hofmänner (Sopran), Gabrielle Fontana
(Mezzosopran) und Ulrich Amacher (Tenor).
Vorverkauf ist im Stadttheater, Telefon 081 252 66 44 oder www.stadttheater-chur.ch
Blickfelder Kinder- und Jugendtheater in Chur
Vom 10. bis 17. März 2002 findet das gesamtschweizerische Kinder-
und Jugendtheaterfestival zum ersten Mal auch in Chur statt. Das Stadttheater
und die Klibühni - Das Theater sind die Orte, an denen insgesamt
fünf Produktionen für Kinder, Jugendliche und Familien stattfinden
werden.
Text: Andreas Berger
Das Blickfelder Theaterfestival hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle
zwei Jahre in verschiedenen Orten der Schweiz Kindern und Jugendlichen
eine grosse Auswahl des zeitgenössischen, altersspezifischen Theaters
zu präsentieren. Das Festival findet nicht nur in den grösseren
Städten Zürich, Basel oder Bern und in der Romandie statt, sondern
auch in den mittleren und kleineren Städten wie St. Gallen, Baden
und eben auch in Chur. Das Programm richtet sich
sowohl an Schulklassen wie an Familien.
Sonntag, 10. März 2002, 17.00 Uhr, Stadttheater
Kinderkonzert von Linard Bardill mit dem Zürcher Kammerorchester,
"Luegen was der Mond so macht".
Musikalische Leitung: Fortunat Frölich; Sänger und Erzähler:
Linard Bardill; Arrangements: Fortunat Frölich.
Linard Bardill, der bekannte Bündner Liedermacher und Kabarettist,
stellt für diesen Anlass ein spezielles Kinderliederprogramm zusammen,
und trifft dabei auf das Zürcher Kammerorchester unter der Leitung
des Bündner Dirigenten Fortunat Frölich. Ein wunderbares Programm
für Kinder, ihre Eltern und Junggebliebene.
Montag, 11. März 2002, 2 Vorstellungen 13.30 und 16.00 Uhr, Stadttheater
junges theater basel mit "Warum trägt John Lennon einen Rock?",
von Claire Dowie (ab 14 Jahren).
Regie: Rafael Sanchez; Darstellerinnen: Anja Zgorelec, Anningna Seiler
und Barbara Hirt.
Die Heldin des englischen
Erzähltheaterstückes verweigert die Annahme von vorgefertigten
Rollenklischees. Sie will nicht als "Kleid mit Make up" ausgeführt
werden. Bei den meisten jungen Frauen wächst sich das aus. Ihr Körper
weist ihnen den Weg in die "richtige Richtung". Nicht so in
diesem Stück. Auch nachdem ihr die Brüste zu wachsen beginnen,
kann sie keine Freude auf ihre Zukunft als Frau und Mutter entwickeln.
Die Ablehnung gegen ihr biologisches Geschlecht symbolisiert sich in uneingeschränktem
Hass gegen Röcke. Und da das Stück im England der 60er Jahre
spielt, hat sie da einiges zu bekämpfen. Schon die Schuluniform schreibt
einen Rock vor! Heimlich beschliesst sie, ein Beatle - und zwar niemand
Geringerer als John Lennon - zu sein. Der kann sagen und denken was er
will, der ist so frei, wie es seine weiblichen Fans nie sein werden. Darum
ist sie auch kein Fan, sondern John selbst - zumindest in ihrer Fantasie.
Mittwoch, 13. März 2002, 10.00 Uhr (Schulvorstellung), Klibühni
- Das Theater
Theater an der Sihl in Koproduktion mit Schlachthaus Bern, Tuchlaube Aarau,
Fachstelle schule & theater / Festival Blickfelder mit "Schneeweiss"
von Antonio Vigano (ab 7 Jahren).
Regie/Choreographie: Antonio Vigano; DarstellerInnen: Marc Schmassmann,
Nicole Steiner.
Das bekannte Märchen erscheint in neuer Gestalt: Hauptpersonen sind
Schneewittchen und der Spiegel. Beide können sich verwandeln, nehmen
verschiedene Gestalt an und können so die bekannte Geschichte über
Neid und Missgunst in Sachen Schönheit, über die Sehnsucht nach
dem anderen aus verschiedenen Perspektiven erzählen - nicht nur mit
Worten, sondern mit Klängen, Geräuschen und Bewegungen.
Donnerstag, 14. März 2002, 15.00 Uhr (Schulvorstellung) und 20.00
Uhr (Schulvorstellung und freier Verkauf), Stadttheater Chur
Le Théâtre des Osses, Givisiez/Fribourg mit "Die Ratten
die Rosen" von Isabelle Daccord, Deutsch von Yla von Dach (für
Menschen ab 12 bis 99 Jahren).
Mit Céline Cesa (Soprano), Irma Riser-Zogaï (Gourgandine),
Renato Delnon (Méloé), Pierre-Yves Taillebois (Scélérat)
und Richard Ackermann (Die Ratte, oder der Plunder).
Regie: Gisèle Sallin, Bühnenbild: Jean-Claude De Bemels, Musik:
Caroline Charrière.
Zwei Mädchen und zwei Jungen: Zwei und zwei gibt vier, die auf einer
Mauer sitzen. Soprano träumt davon, ihre Füsse auf die Erde
zu setzen. Aber die anderen drei warnen sie, ihren Hochsitz zu verlassen.
Am Boden lungern Kloakenratten, sagen sie, und die warten nur darauf,
ihre Zähne in den erstbesten Zeh eines antrabenden Fusses zu schlagen.
Der Beweis: Die Rosen unten im Blumenbeet sterben alle ab.
Denen müssen doch die Ratten die Wurzeln abgefressen haben, wer sonst?
Ah, die Ratten, die Ratten
Die Ratte, oder der Plunder, dieses wundersame Wesen, steht mit beiden
Füssen auf der Erde. Er pflegt die Rosen. Er hält ein zerstreut-wachsames
Auge auf das Treiben des Quartetts auf der Mauer, das zuweilen aufpassen
muss, um nicht hinunterzufallen.
Um Gruppendruck und Rituale, um Abwehr vor dem unbekannten Fremden geht
es in "Die
Ratten die Rosen" und um die schwierige Entscheidung, den letzten
Schritt zu wagen, das Risiko in Kauf zu nehmen. Doch wer wagt, wird gewinnen
Festivalabschluss am Samstag, 16. März 2002, 16.00 Uhr, freier
Verkauf, Klibühni - Das Theater
Figurentheater Barabara Gyger: "Warum sitzt die Kuh auf dem Tisch?"
oder "Olgas Haus", von Barbara Gyger und Vrene Ryser.
Regie: Vrene Ryser, Musik: Christina Volk, Spiel: Barbara Gyger (für
Kinder ab 5 Jahren mit Familie).
Olga lebt allein in ihrem kleinen Haus auf dem Land. Sie ist traurig.
Ihr Haus gefällt ihr nicht mehr. Es ist zu klein! Sie klagt. Sarapitschgi,
die Wichtelfrau, rät ihr: "Hol dein Huhn ins Haus!" Trotzdem
bessert sich Olgas Lage nicht, im Gegenteil. Als auch noch die Ziege,
das Schwein und schliesslich sogar die Kuh herein spazieren, wird das
Haus noch kleiner. Der Haushalt von Olga gerät aus allen Fugen. Olga
ist verzweifelt. "Und jetzt wirf alle hinaus", rät Sarapitschgi.
Olga befolgt auch noch diesen Rat - und plötzlich hat sie ein ganz
grosses Haus. Warum?
Informationen und Kontakt:
Stadttheater Chur:
Tel. 081 252 25 03 oder www.stadttheater-chur.ch
Theaterkasse:
Tel. 081 252 66 44 (10.00 - 12.30 und 17.00 - 19.00 Uhr)
Klibühni Das Theater:
Tel. 081 252 48 04 oder www.klibuehni.ch
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