Während der Produktion von Mozarts "Don Giovanni" an
der Schlossoper Haldenstein 2001 hat sich ein schweizerisch-österreichisches
Ensemble von Musikern gefunden, welches sich zur Aufgabe stellt, die Barockzeit
mit der Musik Rameaus wiederzubeleben.
Das aussergewöhnliche Konzert findet am Mittwoch, 10. April, im Marsoel-
Saal statt.
Zum Konzertabend mit Rameau ladet das Trio Gloria Vanoli (Cembalo),
Elisabeth Sulser (Blockflöte) und Mathias Kleinböhmer (Barockcello)
ein. Sie begleiten die Sängerin Daniela Fally (Sopran) und den Sänger
Martin Achrainer (Bass-Bariton).
Alle fünf MusikerInnen sind bei weitem keine Unbekannten. Die Cembalistin
Gloria Vanoli studierte in Paris im Fach Musikgeschichte und belegte Kurse
an der Royal Academy of Music in London. Sie ist Mitbegründerin und
festes Mitglied des Bündner Kammerorchesters, mit dem sie als Solistin
eine erfolgreiche Tournee durch Mexiko unternahm. Elisabeth Sulser ist
Preisträgerin des Stipendienwettbewerbes der Friedl-Wald-Stiftung,
besuchte diverse Meisterkurse und spielt zur Zeit Blockflöten
in verschiedenen Ensembles der Schola Cantorum. Das Konzertreifestudium
schloss Mathias Kleinböhmer in Zürich bei Claude Starck ab und
ist Gründungsmitglied und Solocellist des Kammerorchesters Consortium
Musicum in Zürich.
Daniela Fally wie auch Martin Achrainer stammen aus Österreich und
haben Gesangs-, Musical- und Schauspielausbildung absolviert. Beide haben
an verschiedenen Opernproduktionen mitgewirkt (u. a. in "Don Giovanni"
der Schlossoper Haldenstein 2001) und befassen sich zur Zeit intensiv
mit der speziellen Aufführungspraxis der französischen Barockmusik.
Jean-Philippe Rameau (1683-1764) war einer der ganz grossen Komponisten
der Barockzeit, hatte zu seiner Zeit das französische Opernwesen
dominiert und war auf diesem Gebiet lange konkurrenzlos. Will man seine
Musik verstehen und ganz in sich aufnehmen, so muss man sich das Bild
der französischen Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts vor Augen halten.
"Baroque", ursprünglich soviel wie "Extravaganz"
bedeutend, ist das Schlüsselwort, welches Einblick gewährt in
eine Zeit voll ausladender Gewänder, exzentrischer Perücken
und opulenter Feste und Bälle. Sichtbar wird das durch das reichhaltige
Programm des Abends mit "Pièce de Clavecin en concert",
drei Arien für Bass-Bariton und drei Arien für Sopran. Abgerundet
wird das Programm mit einer Kantate des französischen Barockkomponisten
Michel P. de Montéclair und mit Instrumentalstücken von Domenico
Gabrielli und Anonymus aus England.
Konzertbeginn am 10. April im Marsoel-Saal ist um 20.15 Uhr, Vorverkauf
bei Chur Tourismus, Grabenstrasse 5, Telefon 081 252 18 18.
Bernard Allison und Dr. Feelgood im Calanda
Gleich zwei Blues'n'Rock-Highlights werden im April im Restaurant
Calanda für Hochstimmung sorgen. Bernard Allison gibt sich an einem
Special Event nochmals die Ehre und mit "Dr. Feelgood" sind
Heroes of Rhythm' n Blues an der "Calanda Blues Night" zu Gast.
Text: Walter Schmid
Ein knappes Dutzend "Calanda Blues Nights" sind seit letztem
Juni im Restaurant Calanda über die Bühne gegangen. Und das
In-Lokal am Postplatz ist seither auch zum Fixpunkt in Sachen Blues, Powerblues
und Blues-Rock in Chur geworden. Weiter gehts im April gleich mit zwei
aussergewöhnlichen Gigs in einer Atmosphäre, die an Chicagos
Blueslokale erinnert.
Bernard Allison: Top-Act zum Zweiten
Eines vorweg: Wer am Dienstag, 16. April dabei sein will, tut gut daran,
sich jetzt schon ein Ticket zu reservieren. Denn all diejenigen, die den
US-Star Bernard Allison am Eröffnungskonzert der "Calanda Blues
Nights" vom Juni letzten Jahres erlebt haben, sind mit Sicherheit
wieder dabei - und alle andern sollten es diesmal nicht verpassen: Den
sensationellen Auftritt eines der wichtigsten Vertreter der neuen Funk'n'Blues-Generation.
Bernard Allison (34), dem das Talent von seinem weltberühmten und
legendären Luther Allison (gest. 1997) sozusagen in die Wiege gelegt
wurde, ist es wie kaum
einem anderen gelungen, die wichtigsten Errungenschaften der Blues- und
Rockmusik der letzten 25 Jahre in seiner eigenen Musik zu verarbeiten.
Sein stark vom Chicago-Blues geprägter Stil kommt mit einer unvergleichbaren
Intensität daher. Gitarren-Virtuosität, Power und Bühnenpräsenz
paaren sich zu einem Guss, oder anders gesagt: zu einem Konzert der Superlative.
Dass der US-Star innert so kurzer Zeit gleich zweimal im gleichen Lokal
auftritt, ist alles andere als selbstverständlich. Der Grund: Bernard
Allison war an seinem ersten Konzert vom Publikum - und das Publikum von
ihm - restlos begeistert. Der berühmte "Funke" war gesprungen
- und wird wieder springen: am Dienstag, 16. April, im Calanda.
Konzertbeginn dieses Special Events ist um 20.30 Uhr, Eintritt Fr. 24.-
pro Person (normale Getränkepreise). Vorverkauf im
Romantik Hotel Stern, Tel. 081 252 35 55.
Kompromisslos "Dr. Feelgood"
Mit purem Britischem Rhytm'n' Blues fährt das Quartett Namens "Dr.
Feelgood" am Dienstag, 23. April, im Rahmen der "Calanda Blues
Nights" im Calanda ein. Seit über 25 Jahren gehören sie
zur Spitze ihres Genres und zählen zu einer der beliebtesten und
begehrtesten Livebands mit einer treuen und ständig wachsenden Anhängerschar.
Im Mai 2000 erschien das Album "Chess Masters" mit dem neuen
Sänger Robert Kane, der mit seiner Bühnenpräsenz dem verstorbenen
Lee Brillaux in nichts nachsteht. Natürlich besteht ihr Repertoire
auch aus unvergesslichen Hits wie "She's A Wind up", "Down
At The Doctors" oder "Milk And Alcohol". Diese Drinks gibt
es zum kompromisslosen und rauen Stil von "Dr. Feelgood" auch
zu konsumieren.
Konzertbeginn ist um 20.30 Uhr, Eintritt Fr. 19.-, Vorverkauf ist im Romantik
Hotel Stern, Tel. 252 35 55.
Musikalische Raritäten in der Regulakirche
Am Samstag, 13. April, werden der Cellist Gyula Petendi
und das Bündner Jungtalent Mathias Hugentobler ein Violoncello-Konzert
mit Werken der Klassik und Romantik geben.
Text: Beat Hugentobler
Unter den Instrumenten, die um 1900 noch ein Schattendasein fristeten,
heute aber zu den angesehensten Klangträgern der Musikwelt gehören,
ragt wie kaum ein zweites, das Violoncello heraus. Gyula Petendi und der
erst 18-jährige Mathias Hugentobler spielen originale Werke der Klassik
und Romantik für zwei Violoncelli - eine Seltenheit, da Werke für
diese Besetzung äusserst rar sind.
Gyula Petendi wurde 1954 in Ungarn geboren und begann sein Musikstudium
am Béla Bartok-Konservatorium in Miskolc. Die künstlerische
Reifeprüfung erwarb er in Detmold bei Irene Güdel. Heute wohnt
Gyula Petendi mit seiner Familie in Ardez. Er ist Cellolehrer sowie Leiter
der Musikschule Engiadina Bassa. Mathias Hugentobler wurde 1984 in Scuol
geboren. Mit 9 Jahren begann er mit dem Cellounterricht bei
Gyula Petendi. 1999 war er Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs.
Es folgten solistische Auftritte u. a. mit dem Bündner Kammerorchester,
dem Orchesterverein Oberengadin sowie am internationalen Cellofestival
in Liesthal. Mathias ist
heute in Chur wohnhaft und besucht die Evangelische Mittelschule in Schiers.
Gleichzeitig ist er Jungstudent bei Peter
Leisegang an der Musikhochschule Luzern sowie Orchestermitglied bei der
"Jungen Philharmonie Zentralschweiz".
Konzertbeginn am 13. April in der Regulakirche ist um 20.30 Uhr, der Eintritt
ist frei - Kollekte.
Jazz-Diner mit "Jazz Point"
Der Jazz-Verein "the second line" präsentiert am Freitag,
26. April, in seiner Konzertreihe im Restaurant/Café Merz einmal
mehr ein Jazz-Diners in gemütlicher candlelight Atmosphäre mit
altem Jazz der Spitzenklasse. Zu Gast ist die Dixielandband "Jazz
Point".
Text: Pepe Buchli
Die seit 1991 bestehende Combo aus Horgen pflegt den alten Jazz vom kernigen
New Orleans bis hin zum swingenden Chicago-Stil. Dank Freude, Spontaneität
und sehr grosser musikalischer Erfahrung können die Musiker aufeinander
eingehen und somit auch praktisch jeden Zuhörerwunsch erfüllen.
In Jazzkreisen geniesst das Zürcher Dixieland-Sextett ein hohes Ansehen.
Die einzelnen Musiker waren vor der Gründung der Jazz Point in bekannten
Formationen der Slovakei und der Schweiz tätig.
Gründer des Sextettes ist der in Horgen wohnhafte Posaunist Matthias
Jenny. In der Frontlinie steht ebenfalls Herbie Saurer, ehemaliger Bandleader
der bekannten New Riverside Band aus Schaffhausen. Seine professionelle
Stimme gilt als siebtes Instrument, nebenbei spielt er eine herrliche
"Satchmo"-Trompete. Als Arrangeur ergänzt Igor Celko die
vordere Reihe mit seinem fetzigen und swingenden Spiel auf seinen verschiedenen
Saxophonen.
Eine kompakte Einheit, wie es sich jeder Bandleader wünscht, bildet
die Rhythmusgruppe im "Hintergrund". Die drei bewährten
Musiker haben viele Jahre zusammen gespielt: Edy Kieser spielt ein sehr
virtuoses Banjo. Der Schlagzeuger Hans Brunner gibt dem Sextett den unverkennbaren
Beat und Jimmy Wettach bearbeitet seinen Bass professionell.
Konzertbeginn um 20.00 Uhr, Eintritt Fr. 14.-/Jazz-Diner Fr. 35.-, Reservation
Café Merz, Tel. 081 257 15 14. n
Chicago Swing und Martinsorgel
Sam Burckhardt, ein Jazzmusiker aus Chicago und Stephan Thomas an der
Orgel bilden am Ostergottesdienst vom 31. März in der Martinskirche
ein "anderes" Musikteam.
Der Amerikaschweizer Sam Burckhardt erfüllte seinen Kindheitstraum.
Der 1957 geborene und aus dem mit "ck" und "dt" firmierenden
Clan aus Basel stammende Saxophonist hat nach einer humanistischen Maturität
und dem Studium der Ethnologie sein gutbürgerliches Umfeld verlassen
und ist 1982 auf Einladung des legendären Interpreten Sunnyland Slim
nach Chicago geflogen. Samuel Burckhardt wirkte als "Sam" bald
in verschiedenen renommierten Bands mit. 1994 half Sam eine neue Band,
die "Mighty Blue Kings", auf die Beine zu stellen. Er begann
in vermehrtem Masse, eigene Kompositionen durchzusetzen. 1999 gründete
er seine eigene Gruppe, die "Sam Burckhardt Combo", und tritt
seither regelmässig in Chicago wie auch in Europa auf.
Letzten Sommer lernten sich Sam Burckhardt und Daniel Hanselmann in Chicago
kennen. Spontan lud Daniel Hanselmann ihn in die Martinskirche ein. Beide
faszinierte der Gedanke, Jazz- und Orgelmusik in einem Gottesdienst zu
verbinden. In den USA ist es nicht unüblich, Jazzmusik in Gottesdienste
einzubeziehen; in Chur dürfte es hingegen eine Premiere sein, jedenfalls
für einen hohen kirchlichen Feiertag.
Am Ostersonntag um 10.30 Uhr wird es soweit sein. Sam Burckhardt und Stephan
Thomas vereinigen sich musikalisch zu einem swingenden Duett; dies ist
nämlich der Jazzstil, dem sich Burckhardt fast ausschliesslich verschrieben
hat. Pfr. Daniel Hanselmann führt durch die Liturgie am Ostergottesdienst.
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