Rathaus: EXPO'S im Rückblick
Bevor die EXPO.02 ihre Tore öffnet, kann man noch bis zum 17.
Mai im Rathaus einen Blick auf die vergangenen Landesausstellungen werfen.
Auch anno dazumal lief nie alles rund.
"expos.ch" nennt sich die vom Bundesarchiv ins Leben gerufene
Ausstellung, die Rückschau hält auf die fünf Landesausstellungen,
die seit 1883 in der Schweiz stattgefunden haben. Dafür sind Dokumente
über die Entstehungsgeschichte der früheren Landesausstellungen
aus den Archiven in Zürich, Genf, Bern und Lausanne geholt worden.
Mit Bildern, Dokumenten und Plänen wird aufgezeigt, wie die Themen
Gesamtprojekt, Militär, Vergnügen sowie Dörfer und Wege
dargestellt wurden. Zu entdecken sind aber auch unrealisierte Projekte.
Und noch etwas zeigt die Schau: Dass die Expo.02 kein Sonderfall ist.
Auch bei ihren Vorgängern ist nicht immer alles so gelaufen, wie
es hätte sein sollen. Es wurde bei jeder Landesausstellung gestritten
- über das Geld, die Inhalte, die Macher. Nichts Neues also zwischen
Neuenburger-, Bieler- und Murtensee.
Bob Stroger im "Calanda"
Ein weiteres Blues-Highlight im Rahmend der "Calanda Blues Nights"
findet am Dienstag, 7. Mai, um 20.30 Uhr statt. Zu Gast ist der in Missouri
geborene Bassist und blues-verfallene Bob Stroger. Er tourte in den 70ern
mit Otis Rush und stand u. a. in Montreux an der Seite von Van Morrison.
Zusammen mit dem Schweizer Gitarristen, Sänger und Bluesharp-Akrobaten
Andy Egert sorgt Bob Stroger für urbanen Chicago Blues in all seinen
Facetten.
Galerie Fasciati: "canale visuale"
Einen faszinierenden Video-Bilderfluss aus dem Canale Grande in Venedig
zeigen die beiden Schweizer Künstler Norbert Möslang und Andy
Guhl ab 11. Mai in der Galerie Luciano
Fasciati im Marsoel.
An der "Biennale 49a di Venezia 2001" waren Norbert Möslang
und Andy Guhl (beide 30-jährig) zusammen mit Urs Lüthi offizielle
Schweizer Vertreter. Mit der Klanginstallation "Sound Shifting, 2001"
nutzen Möslang und Guhl die Kirche San Stae als Klangraum. Die beiden
Künstler haben ein Unterwassermikrofon ins Wasser gehängt, von
dort werden Geräusche ins Kirchenschiff übertragen und eine
eigens dafür entwickelte Software nimmt zusätzlich kompositorische
Manipulationen vor.
Während den Vorbereitungen zur Klanginstallation schufen die Künstler
vor Ort Videoaufnahmen, aus deren Stills die aktuelle Ausstellung besteht.
Dabei liessen sie eine digitale Kamera bei der nahe gelegenen Vaporetto-Haltestelle
in den Canale Grande gleiten. Aus dieser Perspektive, knapp über
bzw. unter der Wasseroberfläche, hielt die Kamera den Bootsverkehr
auf dem Kanal fest.
Bewegte Bilder und Hörerlebnis
Der am Tag ausserordentlich geschäftige Wasserweg generierte einen
permanenten digitalen Datenfluss, der erst in der nachträglichen
Bearbeitung am Computer durch die Künstler wieder zu Bildsequenzen
aneinandergefügt wurden. Entstanden ist ein faszinierender Bilderfluss
und eine stete Bewegung von Farbe und Form. Ein Hörerlebnis der besonderen
Art bietet sich am Freitag, 10. Mai, um 19 Uhr, während der Ausstellungseröffnung
mit dem Auftritt der Künstler Möslang und Guhl als Experimental-Musiker.
Der Auftritt von "Voice Crack" verspricht eine einmalige akustische
Entdeckungsreise. Seit den siebziger Jahren zählen sie mit ihrem
eigenwilligen Klangrecycling international zu den experimentierfreudigsten
und prominentesten Performern in diesem Bereich.
Gesänge der Hildegard von Bingen
Ein aussergewöhnliches Konzert unter dem Titel "Lilium"
findet am 23. Mai um 20.15 Uhr in der Kathedrale statt: Gesänge der
Hildegard von Bingen, einer der faszinierendsten Persönlichkeiten
des
Hochmittelalters.
Die Benediktinerin Hildegard von Bingen, geboren 1098 in Bermersheim
(D), hatte von Kindheit an eine visionäre Begabung, deren Ausstrahlungskraft
die Jahrhunderte überstrahlt. Sie war aber nicht nur Visionärin,
sondern Prophetin, Predigerin, Frau, Heilige und Künstlerin zugleich.
Die von ihr verfassten Gesänge wirken in ihrer Klarheit und Expressivität,
mit ihrem grossen Tonumfang und mit ihren kühnen und unerwarteten
Intervallsprüngen unerwartet "modern" auf heutige Hörer.
Sie treffen auf Instrumental-Meditationen von Christoph Haas: zeitgenössische
Musik jenseits der Kategorien, in die ganz selbstverständlich die
Erfahrungen einfliessen, die der Percussionist in Afrika, Lateinamerika
und Indien sammelte. Obertonreiche Naturtoninstrumente wie Äolsröhren,
Rahmentrommeln und die Langhalslaute Tambura bilden das Instrumentarium.
Die Sängerin Stephanie Haas zählt zu den profiliertesten Interpretinnen
der Musik Hildegard von Bingens. Ihre ungemein plastische Gestaltung der
mittelalterlichen Gesänge und die Intensität ihrer Bühnenpräsenz
setzen Massstäbe.
"Angst und Lebensfreude"
Im Rahmen der Weiterbildungstätigkeit gestaltet das
Bürozentrum für Körperbehinderte, "Salabim",
in der
Kantonsbibliothek eine Fotoausstellung zum Thema "Angst und Lebensfreude".
Das Bürozentrum "Salabim" bietet seit sechs Jahren Menschen
mit einer Körperbehinderung die Gelegenheit, Ausbildungen im Bürobereich
zu absolvieren.
In der internen Weiterbildung beschäftigten sich die TeilnehmerInnen
in letzter Zeit intensiv mit Fotografie. Daraus entstand die Idee einer
Ausstellung, die unter fachkundiger Mithilfe von Christoph Zindel unter
dem Titel "Angst und Lebensfreude" realisiert wurde. Nach der
Einführung in die Grundlagen der
Fotografie konnte die Gruppe auf Foto-Pirsch gehen, um die "Beute"
schliesslich im Labor der Klubschule Migros weiter zu verarbeiten. Gleichzeitig
beschäftigte sich eine Gruppe mit der sprachlichen Auseinandersetzung
des Themas, wobei eigene Texte entstanden. Ein wichtiger Teil des Projektes
bestand in der Gestaltung der Ausstellung, die am 1. Mai um 17.00 Uhr
mit einem öffentlichen Apéro in
der Kantonsbibliothek eröffnet wird. Zur musikalischen Umrahmung
konnte der Musiker Andreas Zihler gewonnen werden.
Die Ausstellung dauert bis Ende Mai und ist zu den üblichen Öffnungszeiten
der Kantonsbibliothek zu besichtigen.
De Tomaso von der "Motorsäger GmbH"
Autos faszinieren uns, sie regen uns auf und an, ihre Formen, ihre Motoren,
ihre Geschwindigkeit. Und über sie wird geredet - ganz bstimmt auch
über den "De Tomaso Pantera GTS", den das Gast- und Kulturhaus
Marsoel vom 3. Mai bis Ende Juni im Marsoel-Garten präsentiert. Als
Vorlage diente Peti und Urs Wiskemann und Fabio Guidi von den Motorsänger
GmBH ein Spielzeug Matchbox-Auto im Massstab 1:61. Aus Schalttafeln und
Schrauben zimmerten sie, ohne Plan, nur durch genaues vergleichen ihr
"Traumauto", den De Tomaso Pantera GTS.
"Philo-Café" im Drei Könige
Sokrates und Diogenes trugen im alten Griechenland die Philosophie auf
die Strasse. Der französische Philosoph Marc Sautet trug sie 1992
ins Café, indem er die Gäste kurzerhand zum Philosophieren
aufforderte. Auch hierzulande hat die Idee Fuss gefasst, die öffentlichen
Debattierrunden sind immer beliebter und fast jede grössere Schweizer
Stadt hat ihr "Philosophisches Café".
Spontan über Gott, die Welt, Lebensfragen usw. kann man nun auch
in Chur philosophieren. Jeden letzten Dienstag im Monat treffen sich um
19.30 Uhr denk- und diskutierfreudige ChurerInnen im Hotel Drei
König, wo im ersten Stock ein separater Raum jeweils zum gemütlichen
"Philo-Café" umfunktioniert wird. Hier wird ungezwungen
und ohne Zweck und Grundsatz lebensnah debattiert, alltägliches und
anderes
diskutiert und hinterfragt. Der Treff (nächstes Datum 28. Mai) hat
keinen Vereins-Charakter und ist für alle Churer PhilosophInnen zugänglich.
www.agora-philosophie.ch
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