Kontrastprogramm
Mit rund 150 Restaurants auf knapp 34 000 Einwohner verfügt
Chur, im Vergleich zu anderen Schweizer Städten, über eines
der dichtesten Netze von Gastronomiebetrieben. Der Spagat reicht vom hochdotierten
Gourmet-Restaurant bis zum "einfachen" Imbiss-Lokal. Den Gusto
der ChurerInnen treffen beide.
Text: Walter Schmid
Natürlich bestimmen die Sinne die Wahl, wo, mit was und wie man
sich verköstigen will. Der Magen signalisiert dem Hirn Hungergefühle
und fordert es erst einmal auf, Antworten auf verschiedene Fragen zu finden:
Wie gross ist der Hunger?, wie viel Zeit hab ich, die Sinne lechzen nach
Schnitzel mit Pommes, nach Omelette, nach Chateaubriand, nach Fisch? Dann
ein aufschlussreicher Finanz-Check, der auf den Gourmet-Tempel oder die
Sandwich-Bar zeigt - oder auf beides.
Goutmet-Sandwiches
Das Geheimnis hinter dem aus England stammenden "Bus-Stop"-Schild
in der Goldgasse ist rasch gelüftet. Die im verlängerten Lokal
von Toms Beer Box arbeitet heisst Jeannette Burns und stammt aus England.
Weil es in ihrer Heimat so viele Sandwich-Bars wie in der Schweiz Racelette-Caquelons
gibt, hat sie sich vor einem halben Jahr entschlossen, diese Tradition
aus "good old England" auch ChurerInnen nicht vorzuenthalten.
Was Jeannette anbietet, kann man nicht einfach mit zwei zusammengeklappen
Brotscheiben vergleichen - sie produziert Gourmet-Sandwiches als vollwertige
Mahlzeit, die sich jeder Gast nach seinem Gusto zusammenstellen lassen
kann. Die Basis sind Tomaten-, Oliven-, Wurzel- und Laugenbrote sowie
Giabattas. Aus 17 verschiedenen "Füllungen" - von Salami
über Lachs bis "Chicken tikka", von Salaten über Oberginen
und Zucchetti bis Peperoni. Damit alles frisch auf die Mittagszeit bereit
ist, beginnt Jeannette täglich kurz nach 8.00 Uhr mit den Vorbereitungen.
Dazu zählt auch die Zubereitung der aus frischen Früchten gepressten
Säfte, die je nach Saison variieren. Bis 20.00 Uhr abends ist der
"Bus-Stop" geöffnet, danach steht eine vorproduzierte Angebotsauswahl
den Hungrigen in der Beer Box zur Verfügung.
Gourmet-Aussicht
Abends heisst: von der Stadt in die Höhe. Gemeint ist das Basilic,
für FussgängerInnen mit dem Lift vom "Hinterm Bach"
oder per Auto (Parkplätze und Tiefgarage vorhanden) via die Susenbühlstrasse
erreichbar. Hier verwöhnt Gion R. Trepp mit seiner Crew die Gäste
und hält seither mit seinen Kochkünsten den Ruf des einmaligen
Lokals als Gourmet-Tempel mehr als aufrecht. Aussergewöhnlich ist
nicht nur, was zubereitet und gereicht wird. Das gleiche Prädikat
gilt für das Ambiente des Restaurants und des lauschigen Gartens,
von wo aus die Sicht über die Altstadt hinaus bis weit hinunter ins
Bündner Rheintal reicht. Obwohl draussen wie drinnen das gleiche
Speise- und Getränkeangebot zur Auswahl steht, hat Trepp einen speziellen
Outdoor-Tipp und empfiehlt an einem lauen Juniabend auf seiner Terrasse
als Entrée einen Frühlingssalat mit Portweinreduktion und
weissen Churer Spargeln, danach Zanderfilet auf jungem Spinat mit Aceto-Sauce
und Frühlingskartoffeln, gefolgt von marinierten Erdbeeren mit Holunderblüten-Glacé.
Über die Mittagszeit lässt man sich im Basilic-Garten zum verschieden
kombinierbaren Business-Lunch nieder. Das Gericht besteht aus Salat oder
Suppe, anschliessend Fleisch, Fisch oder vegetarisch und vor dem Kaffee
Dessert oder Käse. Der gross ausgebauten Weinkarte mit einheimischen,
italienischen und französischen "Tropfen", hat Trepp ein
Angebot vorzüglicher Weine im Offenausschank angegliedert, was speziell
die Mittagsgäste anspricht.
Den Blick vom Basilic aus über die Stadt hält man sich am Besten
mit einer Reservation (Tel. 081 252 35 05) frei. Gleiches gilt für
Gruppen ab 20 Personen, die sich als "geschlossene Gesellschaft"
im Basilic gourmetmässig verwöhnen lassen können.
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