Shopping

IG Churer Handel: Das "Dach" von Shopping-Chur

Die Churer Geschäftswelt bietet Einheimischen wie Gästen ein lückenloses Angebot an Nahrungs-, täglichen Gebrauchsartikeln und Luxuswaren. Zum Zweck eines einheitlichen Auftritts, wurde 1972 die Interessengemeinschaft des Churer Handels gegründet, die sich seither für ihre Mitglieder und für attraktive Einkaufsbedingungen einsetzt.

Text: Walter Schmid

Die IG Churer Handel zählt heute über 200 Mitglieder-Geschäfte, die hauptsächlich im Stadtzentrum, im Gebiet zwischen Bahnhof und Postplatz, aber auch in der Altstadt ansässig sind und sich aus den verschiedensten Branchen zusammensetzen. Die grossen Warenhäuser und Betriebe mit mehreren Filialen gehören ebenso dazu wie Kleinstbetriebe. Eine der wichtigsten Aufgaben der 1972 gegründeten IG ist, die verschiedensten Interessen dieser breitgefächerten Anbieter und Dienstleister unter einen Hut zu bringen - nicht aus Eigennutzen, sondern um der Bevölkerung und den Gästen das Einkaufen in Chur so angenehm und so attraktiv wie möglich zu gestalten.

Weitere Liberalisierung nötig
Ein gemeinsames Vorgehen der Detailhandelsgeschäfte ist aber auch deshalb notwendig, weil der Verkauf von Dienstleistungen stark vom politischen Umfeld abhängt. Hier gilt es für den Vorstand der IG, die gemeinsamen Interessen den Behörden gegenüber - wenn nötig mit politischen Vorstössen - zu vertreten, damit die Rahmenbedingungen den sich wandelnden Einkaufsgewohnheiten der Bevölkerung angepasst werden. Eines der jüngsten Beispiele dafür ist die Teilliberalisierung der Ladenöffnungszeiten, wobei, gemäss IG-Präsident Wolfgang Wunderlich, eine weitere Liberalisierung angestrebt werde. Er begründet dies mit Blick auf die veränderten Konsumgewohnheiten, die Tankstellenshops, die Mobilität der Konsumenten, die bevorstehende Aufwertung des Bahnreisezentrums Chur und die Angebote längs der Autobahn in der regionalen Nachbarschaft. "Es darf keinesfalls die Situation eintreten, dass wegen einer zu
restriktiven Ladenöffnungsgesetzgebung die Stadt Chur ihre hervorragende Stellung als regionales Einkaufszentrum einbüsst."

In Partnerschaft
Diese Stellung hat sich Chur nicht zuletzt durch die Anstrengungen der Interessengemeinschaft Churer Handel erarbeitet. Ihrer Initiative ist es beispielsweise weitgehend zu verdanken, dass das "Shoppingcenter Chur" seit fünf Jahren während der Weihnachtszeit der Kundschaft Angebote präsentiert, wie es keine andere Schweizer Stadt in solcher Kompaktheit schafft. Voraussetzung dazu ist allerdings das Zusammenspannen mit weiteren Organisationen. Mit Chur Tourismus, den Stadtbehörden, der IBC, den Trägern des öffentlichen Verkehrs SBB, RhB, Reisepost und Stadtbus Chur sowie mit der Vereinigung Churer Altstadt wurde eine Partnerschaft aufgebaut, welche zusammen direkt oder indirekt allein im letzten Jahr über 100 000 Franken in das erfolgreiche Marketingkonzept Chur im Weihnachtslichterglanz investiert hat. Damit wurde "Shopping in Chur" bis ins Bodenseegebiet und benachbarte Ausland erfolgreich beworben. An den beiden letztjährigen Dezember-Verkaufssonntagen konnte das gesamte Streckennetz von "TransReno" zwischen Maienfeld und Thusis von den BesucherInnen von Chur gratis benützt werden. Grossen Einsatz leistete auch das städtische Forstamt und die IBC beim Aufstellen, bei der Energieversorgung und dem Unterhalt der zahlreichen beleuchteten Christbäume, die auch ausserhalb der Innenstadt für Stimmung sorgten. Dank der unbürokratischen und vorteilhaften Bewilligungs- und Gebührenregelung seitens der Stadt für die IG-Mitglieder, sind praktisch auch alle kleinen Geschäfte an den Verkaufssonntagen mit offenen Türen präsent, was den Einkaufsbummel zusätzlich bereicherte.

In die Offensive gehen
Nicht allein wegen dem Jubiläum "30 Jahre IG" will man in diesem Jahr einige Projekte verwirklichen, mit welchen das Augenmerk auf "Shopping-Chur" gerichtet und die Attraktivität von Chur als Einkaufszentrum noch gesteigert wird. "Es ist dringend notwendig, den neuen und im Entstehen begriffenen Zentren in der Region Paroli zu bieten", erklärt IG-Präsident Wunderlich. Unter der Ägide von Chur Tourismus sollen noch dieses Jahr die auf der A13 Durchfahrenden, mit einer grossflächigen Werbung am Rheinmühleturm auf das Chur "hinter der Hochhäuser-Skyline" aufmerksam gemacht werden. Dieses eigentliche Stadt-Marketing soll durch Churer Shopping-Geschenkgutscheine, die den "ChurPass" ersetzen, ergänzt werden. Auch ist der IG-Vorstand zusammen mit den oben genannten Partnern bereits daran, die kommende Vorweihnachtszeit aufzugleisen. "Neben anderen publikumswirksamen Massnahmen soll die Gratisbenützung des öffentlichen Verkehrs an den Sonntagsverkaufstagen wiederholt und als Hit für das Shopping in Chur in der Region und darüber hinaus beworben werden", so Wolfgang A. Wunderlich.

"Grosse" kommen nach Chur
Die Attraktivität von Chur als Einkaufsstadt wird durch den ungebremsten Zuwachs durch verschiedene neue Geschäfte laufend gesteigert. Allein im Geschäfts- und Wohnhauskomplex "Obere Quader" werden noch in diesem Herbst neben Coop, Vögele, Interdiscount, das Optikgeschäft Visilab, das Schmuckgeschäft Beldoro und das Kosmetikgeschäft The Body Shop einziehen und ihre neuen Geschäfte eröffnen. Fast gleichzeitig wird auch der Neubau des "Migros-Markt Gäuggeli" eröffnet, wo nach dem Umbau des Altbaues in einem Jahr die neue Migros mit Frischprodukten, M-Electronic, Kinderspielplatz und Restaurant mit Gartenterrasse den Vollbetrieb aufnimmt. Im Frühjahr 2003 eröffnet das Modegeschäft H + M im "Alexanderhof" die Türen und an der Steinbockstrasse wird - an Stelle des ABM - noch dieses Jahr das Möbelgeschäft "Interio" einziehen. Im nächsten Jahr soll an der Sommeraustrasse der sich zur Zeit im Bau befindende Coop-Fachmarkt "Bau + Hobby" eröffnet werden. "Dieser bevorstehende Angebots-Schub zeigt deutlich", so IG-Präsident Wunderlich, dass die Grossen des nationalen Detailhandels auf den Standort Chur nicht verzichten können." Wunderlich gibt aber auch der Hoffnung Ausdruck, dass sich diese der IG Churer Handel anschliessen werden. "Denn nur mit vereinten Kräften des Detailhandels können wir guten Gewissens in der Region verkünden, dass Chur das grösste und attraktivste Einkaufszentrum zwischen Zürich und Mailand ist."