"No sports" meinte Winston Churchill und bediente sich
der Bergbahnen zur Erklimmung von Anhöhen. Die bessere Antwort
kam wohl von seinem Landsmann Edmund Hillary. Auf die Frage, warum
wir auf die Berge steigen, antwortete der Erstbesteiger des Mount
Everest: "Weil sie da sind".
Die Berge sind da, das hat neben Hillary auch die Uno, Graubünden
Ferien und Chur Tourismus erkannt. Jeder auf seine Weise. Kofi Annan
im Schlepptau von Adolf Ogi etwa, und Graubünden Ferien auf
der Suche nach einem weiteren Plagiat. Jedenfalls, wenn man der
Weltwoche glauben darf. Nach Matterhorn und Titlis kommt nun als
neuste Branding-Idee der Bernina zum Zuge, vereinnahmt durch den
ganzen Kanton als Markenzeichen für erhabene Schönheit
und Stoff vieler Geschichten.
J. C. Heer mit seinem König der Bernina, Willy Bogner und Leni
Riefenstahl mit ihren Filmen und nun also Graubünden Ferien
mit seinen Plakaten. Der Piz Bernina ist da, also soll er etwas
nützen.
Und was machen wir in Chur vor der eigenen Haustür? Der Mittenberg
ist längst von den Bikern besetzt, einen Churer Calanda gibt
es nicht, und wäre seinerzeit Gemeinderat Trepp nicht mutig
dazwischengetreten, wäre sogar der Polentahügel von der
neuen Truppenunterkunft bedrängt. Damit steht fest: Was bleibt
ist Brambrüesch und die wohlklingenden Namen der einheimischen
Gebirgswelt, die da heissen Pizoggel, Spundisköpf, Hühnerköpfe,
Furggabüel, Dreibündenstein und Schuldenberg. Letzterer
ist Thema zum Uno-Jahr der Berge in Chur, wo Ende September darüber
abgestimmt wird, ob dieser Berg nicht doch besser abgetragen wird.
Indem wir die Stadt verpflichten, nicht nur Beiträge an den
Busbetrieb, die Obere Au, das Stadttheater, die Pflästerung
und das überteuerte Stadtamtsblatt zu leisten, sondern auch
an die Brambrüeschbahn. Nicht, weil Chur bislang als einzige
Stadt über eine Luftseilbahn ins schönste und garantiert
überschwemmungsfreie Naherholungsgebiet verfügt, vor allem
deshalb, weil sich dann die Strapazen auf der Jagd nach Erholung
in Grenzen halten. Und das gehört durchaus zu den Kernaufgaben
einer Stadt.
"Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen
bleiben." Gibt es ein besseres Argument zu einem Ja für
unser Brambrüesch? Wohl kaum. Es stammt von Jesus und steht
in der Bergpredigt, Matthäus 5.
Stefan
Bühler
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