Traditionsgemäss präsentieren die Churer AGVS-Garagisten jeweils im Herbst
die Neuheiten der Automobilindustrie. Die diesjährige, in 22 Betrieben,
vom Freitag, 25. bis Sonntag, 27. Oktober, gleichzeitig stattfindende
Ausstellung steht aber auch im Zeichen der umfangreichen Dienstleistungen
der Churer Garagenbetriebe.
Text und Bild: Walter Schmid
Seit 75 Jahren ist ein grosser Teil der Garagisten im schweizerischen
Autogewerbe-Verband (AGVS) zusammengeschlossen. Knapp 200 sind in Graubünden
domiziliert, rund zwei Dutzend in Chur. Die Mitgliedschaft ist nur möglich,
wenn sich das Unternehmen verpflichtet, den Kunden Dienstleistungen von
hoher Qualität und mit einem optimalen Preis-/Leistungsverhältnis zu bieten.
Der Garagist muss - neben der Kundenberatung - den Kunden beim Kauf eines
Neu- oder Occasionswagens, bei Reparaturen, Finanzierung und Versicherung,
detailliert über Preise und Dienstleistungen informieren. Durch die Unterzeichnung
dieses Ehrenkodexes grenzen sich die AGVS-Garagisten von den "Wilden"
ab.
Neuheiten und Trends
Die Solidarität und Zusammenarbeit unter den Churer AGVS-Garagisten zeigt
sich vom 25. bis 27. Oktober erneut. "Wir treten gemeinsam in der Öffentlichkeit
auf, demonstrieren Geschlossenheit unter den 22 Churer Verbandsmitgliedern
und vergessen für einmal den alltäglichen harten Konkurrenzkampf", erklärt
Marco Willi, Präsident des AGVS Graubünden. In den einzelnen Betrieben
kann die Kundschaft das komplette Angebot der jeweiligen Marken "unter
die Lupe" nehmen, von sportlich eleganten, familienfreundlichen, luxuriösen
Neuheiten bis zu Spezialmodellen, darunter auch viele des Jahrganges 2003.
"Ein entscheidender Vorteil der Ausstellung liegt darin", so Marco Willi,
"dass die potentiellen Käufer direkte Vergleiche zwischen den verschiedenen
Neuheiten, Typen und Marken ziehen können und somit einen umfassenden
Überblick über das aktuelle Angebot erhalten." Natürlich stehen die Fachleute
den Besucherinnen und Besuchern mit einer Fülle von Informationen und
mit Rat und Tat zur Seite. Das gilt nicht nur für Neuwagen-Interessierte,
sondern auch für den Bereich Occasionen, für Eintauschvorschläge und günstige
Leasingkonditionen, aber auch so "banale" Sachen wie zum Beispiel die
Erstellung der Wintertüchtigkeit der Fahrzeuge. Die Herbstausstellung
der AGVS-Garagisten hat aber auch in diesem Jahr einen gesellschaftlichen
Aspekt. Der Rundgang durch die Betriebe ist von gemütlicher Atmosphäre
geprägt, mit Attraktionen für Gross und Klein, mit verschiedenen Sonderaktionen
und Verköstigungsmöglichkeiten.
Beruf im Wandel
Mit der Neuheiten-Ausstellung einher geht auch die Präsentation der grossen
Palette an Dienstleistungen und des Berufsstandes im Autogewerbe ganz
allgemein. Denn wie fast alle Branchen muss sich auch das Autogewerbe
den laufenden Veränderungen ständig stellen. So passen sich die Verbandsmitglieder
in Sachen Berufsausbildung laufend an die Entwicklung der Autoberufe,
speziell der Mechaniker, in Richtung der Elektronik an. Das ist auch nötig,
denn Prognosen zufolge werden 90% aller Innovationen im Automobilbereich,
die in den kommenden 10 Jahren eingeführt werden, die Elektronik betreffen.
"Wir erleben derzeit eine Kompetenzverschiebung von der Mechanik zur Elektronik",
erklärt Marco Willi. Das wird in der Palette der Neuwagen augenfällig,
die an der Herbstausstellung vorgestellt werden. Denn nicht mehr nur Luxusfahrzeuge,
sondern auch Mittelklasse- und Kleinwagen sind heute mit elektronischem
Hightech ausstaffiert, dessen Weiterentwicklung nicht absehbar ist. Die
Reaktion darauf ist auch in Chur nicht ausgeblieben. Die gesamte gewerbliche
Ausbildung der Automechaniker findet zentral im modernen AGVS-Ausbildungszentrum
statt, wo auch den neuesten Entwicklungen Rechnung getragen wird. Hier
werden zudem die Einführungskurse für Automechaniker der Gewerbeschule
sowie die Ausbildung der Automobildiagnostiker durch das Institut für
berufliche Weiterbildung (IbW) durchgeführt.
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