Es tut sich was "hinter den sieben Gleisen"
Am 4. Mai 2001 erfolgte der Spatenstich zur ersten Ausbauetappe des
Bahnhofs Chur. Damit wurde eine mehrjährige Bauphase eingeleitet,
mit dem Ziel, durch Investition von rund 130 Millionen Franken zwischen
Alexanderstrasse und Plessur, Bahnhofplatz und Gürtelstrasse einen
neuen, modernen Bahnhof zu erstellen. Die Arbeiten dazu laufen auf Hochtouren.
Text: Andreas Nef, Gesamtprojektleiter Chur
Seit 18 Monaten sind die Bauunternehmungen daran, dem SBB-/RhB-Gemeinschaftsbahnhof
Chur ein neues Gesicht zu verleihen, damit die grösste und verkehrsmässig
bedeutendste Drehscheibe des Bahn- und Busverkehrs in Graubünden
seine wichtige Funktion in Zukunft optimiert erfüllen kann. Die Kapazitäten
werden wesentlich erhöht, es werden markante betriebliche Verbesserungen
erzielt und nicht zuletzt werden die Fahrgäste direkt davon profitieren.
Das ist Ende 2004 der Fall, wenn die Inbetriebnahme der "Bahn 2000"
erfolgt. Die Arbeiten dazu verlaufen planmässig und sind in vollem
Gang - ein Zwischenbericht.
Neue Personenunterführung im Ausbau
Die Baumeisterarbeiten im Untergrund des Bahnhofs Chur sind sehr weit
fortgeschritten. Zur Zeit werden die Aushub- und Betonarbeiten für
den unterirdischen Kiosk ausgeführt. Im November beginnen bereits
die ersten Innenausbauarbeiten. Der feierliche Eröffnungstermin ist
auf den 28. Mai 2003 geplant. Dann werden die ersten Bahnpassagiere durch
die Unterführung die Züge erreichen, die ersten Churerinnen
und Churer von der Altstadt in die Neustadt spazieren. Die alte Unterführung
hat, nach 76 Jahren, ausgedient und wird von den Industriellen Betrieben
der Stadt Chur teilweise als Leitungstrasse umgenutzt. Der Rest wird abgebrochen
und zugeschüttet.
Die neue Friedaubrücke
75 Jahre lang hatte die alte Friedaubrücke ihre Dienste getan. Grössere
Schäden, eine für heutige Verkehrsverhältnisse zu
geringe Tragfähigkeit wie auch die für den Zugverkehr zu knappen
Lichtraumverhältnisse waren ausschlaggebend für den Bau einer
neuen Brücke, der im Juni letzten Jahres begonnen wurde. Seit der
Eröffnung am 16. August 2002 verbindet die neue, stützenlose
Friedaubrücke mit ihren eleganten Zwillingsbogen wieder Alt- und
Neustadt. Das Schutzgerüst ist kürzlich entfernt worden und
das gelungene Bauwerk somit uneingeschränkt sicht- und fotografierbar.
Das neue Stellwerkgebäude
Das im Jahre 1932 gebaute Stellwerk erfüllt derzeit immer noch die
Sicherheitskriterien im täglichen Bahnverlauf. Doch die reichlich
antiquierte Anlage ist aufwändig bezüglich Wartung und schwerfällig
in der Bedienung. Zudem erfüllt sie die Vorgaben für die "Bahn
2000" nicht mehr. Ende Februar dieses Jahres wurde das neue Stellwerkgebäude
termingerecht fertiggestellt und seither laufen die technischen Installationen
der Innenanlagen. Im Frühjahr 2004 wird die erste Etappe der neuen
Sicherungsanlagen in Betrieb genommen. Dank ihr können ab diesem
Zeitpunkt raschere Zugfahrten durchgeführt werden, und u. a. wird
die RhB auf der Doppelspurstrecke Richtung Felsberg einen Wechselbetrieb
führen können.
Die neuen Perrons
Seit Ostern 2002 werden die Perronanlagen umgebaut. Bis Ende 2002 stehen
die Erhöhung der Kanten des gemeinsamen RhB/SBB-Perrons auf dem Programm.
Anschliessend wechselt die Bauequipe auf den Perron
2. Die Arbeiten an den Perronanlagen sind sowohl für den Bahnbetrieb
als auch für die Bahnkunden die schwierigsten, spürbarsten Arbeiten
des ganzen Umbaus.
Die neue Abstellanlage der RhB im Westen
Im Westen des Bahnhofs laufen die Arbeiten für die Erweiterung der
Abstellanlagen der Rhätischen Bahn. Nach der Fertigstellung der Überdeckung
über die Plessur beherrschen nun vor allem die Fahrleitungs- und
Gleisbauarbeiten die Tätigkeiten im Westen.
Die neuen Gleisanlagen der RhB
Zwischen der Friedaubrücke und der Tivolibrücke entsteht eine
neue Zufahrt der RhB zu den Abstellanlagen West. Zur Zeit wird das Trasse
vorbereitet. Massive Stützmauern aus Blocksteinen begrenzen die Liegenschaften
entlang der Gartenstrasse.
Weitere informationen unter: www.bahnhofchur.ch
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