Klibühni

5 Veranstaltungen zum Thema "Sprachwelten"

Vom 7. bis 21. November finden in der Klibühni an der Kirchgasse zum Themenblock "Sprachwelten" verschiedene Veranstaltungen statt. Geladen werden die Gäste zu einer kleinen Eigenproduktion, zu zwei Theaterstücken, einer Ausstellung und einer Buchvernissage.

Gestartet wird die Veranstaltungsserie am Donnerstag, 7. November, mit der Vernissage des Literaturheftes "Maremonti". Es ist das 3. Heft aus der erfolgreichen Reihe "Scala", in dem literarische Texte von 14 Bündner SchriftstellerInnen präsentiert werden. Die Buchvernissage wird moderiert von Chasper Pult, mit Textproben in Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch.

Ausstellungseröffnung
In Fideris "z'Hengert" ist Christine Kradolfer bei drei alten Menschen zum Plaudern gegangen, um den Prättigauer Dialekt zu erlernen. Entstanden sind aus diesen Erzählstunden eine Anzahl von Bleistift- und Tuschezeichnungen, sowie Kalligraphien: Christine Kradolfer hat den Händen ihrer Modelle besonderes Augenmerk geschenkt und versucht, Temperamente, Stimmungen und Lebensgeschichten in gezeichnete Linien umzusetzen. Die Ausstellung ist vom 9. bis 21. November, jeweils an Vorstellungstagen, eine Stunde vor und nach den Aufführungen zu besichtigen.

Stellen Sie die Stille lauter
"Ist es, ist es nicht?" ist eine Theaterkreation von John Berger zwischen den Medien: dem Theater, dem Hörspiel, der bildenden Kunst und den Sprachen. In einer Radiosendung zeigt der Moderator Werner Bodinek am Samstag, 9. November, seinem Publikum Gemälde. Aus der Einsamkeit seines Studios heraus philosophiert er über den Begriff "Ähnlichkeit" und sendet seinen Zuhörern akustische und literarische Bilder. Er erzählt von Sichtbarem und Unsichtbarem: "Wir stellen fest, dass man sich Gemälde besser im Radio, als im Fernsehen anschaut. Vor dem Radio sehen wir nichts. Aber wir können die Stille hören. Und jedes Gemälde hat seine eigene Stille.

Die Humanisten
Norbert Schwientek gastiert am Samstag, 16. November bereits zum zweiten Mal in Chur. Diesmal präsentiert er Ernst Jandl's Theatertext "Die Humanisten". Erstmals in seiner Praxis als Schreibender ging für Jandl die Arbeit an den "Humanisten" nahezu vollständig am Tonbandgerät vor sich, indem Szene für Szene auf Band gesprochen wurde, ehe es zur Niederschrift kam. Das gab den Dialogen von vornherein Spontaneität und Tempo, gegenüber dem Verzögerungseffekt, der beim Schreiben zwangsläufig eintritt. Dieses "Konversationsstück in einem Akt" verknüpft Schwientek mit der jandl'schen Lyrik, sodass ein starkes, unvergleichliches Bild der Sprach- und Sprechbehandlung dieses Autors entsteht.

Eigenproduktion "Holzmusik"
Auf dem Holzweg befinden sich Andrea Zogg (Text), Clot Buchli (Klarinette), Franco Mettler (Klarinette, bcl) und Reto Senn (Bassklarinette, cl) gewiss nicht, denn ihre "Holzmusik" an der Premiere vom Dienstag, 19. November, wird ein Ohrenschmaus der besonderen Art: erdig, alpin und unplugged. Es sind "lustig Gschichtenä" in Prättigauer Mundart, aus den populären und unvergesslichen Schriften von Georg Fient (1845-1915), Volksdichter, Volksschriftsteller und Kanzleidirektor des Standes Graubünden, dazu neu interpretierte Lieder, Tänze und Geschichten aus dem Volksgut, komponiert von Reto Senn. Georg Fient selber würde zum "Gesang" der vier Künstler vielleicht Folgendes sagen: "Jetz vam Chunstgsang han i dua weniger verstanden. Hübsch mags gsi sin, aber stelläwisch glaubi doch, wem mäs sägen törfti, schi heind nid rächt angstimmt ghan, und mid dm Takt heds rächni au äm Bitz ghapperet, äsie wenigstens ist ärschröckeli alls äso dürendander g'gangen, dass i jetzt und denn gmeint han, jetz chommen'sch da gwüss drus." n


Themenblock-Termine

Donnerstag, 7. Nov., 20.30 Uhr
Buchvernissage von "Maremonti".

Samstag, 9. Nov., 20.30 Uhr
Ausstellungsvernissage "Wärchguägähend".

Samstag, 9. Nov., 20.30 Uhr
"Ist es, ist es nicht?", Theater mit Werner Bodinek

Samstag, 16. Nov., 20.30 Uhr
"Die Humanisten" mit Norbert Schientek.

Dienstag, 19. Nov., 20.30 Uhr
"Holzmusik", Premiere der Klibühni Eigenproduktion.

Weitere Aufführungen am 20. und 21. November