Am 27. Januar spielt der an der Musikhochschule tätige
Johann Sonnleitner in der auf einem Doppel-Clavichord die «Goldberg-Variationen»
von Johann Sebastian Bach.
Im zweiten Konzert des «konzertstudios chur», das zusammen
mit der Volkshochschule Chur veranstaltet wird, können die BesucherInnen
die wahrscheinlich für ein zweimanu-
aliges Cembalo komponierten «Goldberg-Variationen» auf eine
ganz spezielle Art hören. Johann Sonnleitner spielt sie nämlich
auf zwei übereinander liegenden Clavichorden. Diese von Bach sehr
geliebten – weil auf sehr empfindsame Art zu spielenden –
Hausmusikinstrumente sind die eigentlichen Vorläufer der heutigen
Klaviere und Flügel. Die Saiten werden nicht wie beim Cembalo gezupft,
sondern über eine einfache Mechanik mit einem auf der Taste befestigten
Metallplättchen, der sogenannten Tangente, angeschlagen.
Die Variationen hat Bach für seinen Schüler Johann Theophil
Goldberg als «Aria mit 30 Variationen» geschrieben. Goldberg
war Hauspianist beim russischen Gesandten Graf Keyserlingk und diesem
sollte er die Variationen in schlaflosen Nächten vorspielen.
Johann Sonnleitner konzertiert auf Cembalo, Clavichord, Hammerflügel
und Orgel. Als Lehrer arbeitete er an den Musikhochschulen in Wien und
Salzburg. Seit 1979 unterrichtet er an der Musikhochschule Zürich
und seit 1983 auch an der Schola Cantorum Basilensis. Alljährlich
ist er Dozent an der Sommerakademie für Alte Musik in Innsbruck.
Da das Konzert als «didaktisches Konzert» auch von der Volkshochschule
mitorganisiert wird, werden die Variationen vom Interpreten auch kommentiert.
Das Konzert findet am Montag, 27. Januar, um 20.00 Uhr in der Regulakirche
statt.
Puppentheater Arcasperli in der Klibühni
Das Puppentheater «Arcasperli» geht fremd: Nicht
im Stammlokal am Martinsplatz, sondern in der Klibühni gastiert die
Truppe seit Mitte Dezember und spielt im Januar noch fünf Mal «Die
Sternenkinder» für Menschen ab 4 Jahren.
«Arcasperli» mit Leon Malan und Marion Pfaffen Malan, unter
Mitarbeit von Brigitta Gamm und Veradin Spendzharov, sind nicht nur in
Chur zu einem Begriff geworden. Seit 1999 produziert die Truppe 2 bis
3 Stücke pro Jahr. Sämtliche Figuren, sowie Hintergründe
und Requisiten werden selbst hergestellt. Gespielt wird vorwiegend mit
Handpuppen. Aber auch Stabpuppen, Marionetten, sowie Schattenfiguren haben
ihren Auftritt. Neben den Vorstellungen in Chur ist das Puppentheater
Arcasperli mit den verschiedenen Stücken aus ihrem Repertoire auf
Tournee. Im Jahre 2001 erhielt das Puppentheater Arcasperli den Kultur-Förderpreis
der Stadt Chur.
Das in der Klibühni an der Kirchgasse 11 aufgeführte aktuelle
Stück basiert auf dem Buch «Die Sternenkinder» von Rolf
Fänger und Ulrike Möltgen. Es schildert die Geschichte einer
Freundschaft zwischen dem Sternenkind und einem kleinen Maulwurf. Auf
fantasievolle Weise werden die Kinder in einer offenen Bühnenlandschaft
auf eine Reise von den Sternen bis zu der Höhle der Maulwurffamilie
eingeladen. Dort unten wohnt auch der Onkel Maul?wurf, von dem sich die
Freunde in Acht nehmen müssen. Doch ihre Freundschaft mag dies nicht
erschüttern und es beginnt eine abenteuerliche Suche nach der verlorenen
Sternenkrone des Sternenkindes.
Das Stück dauert ca. 1 Stunde und eignet sich für Kinder ab
4 Jahren.
«Sternenkinder» im Januar
Mittwoch, 8. 15.00/17.00 Uhr
Donnerstag, 9. 14.30 Uhr
Mittwoch, 15. 15.00/17.00 Uhr
Mittwoch, 22. 15.00 Uhr
Mittwoch, 29. 15.00 Uhr
Reservation: 081 252 48 04
Reine Bündner-Kunst
Traditionsgemäss findet jeweils über den Jahreswechsel hinaus
im Bündner Kunstmuseum die «Jahresausstellung der Bündner
Künstlerinnen und Künstler» statt. Sie zeigt einen faszinierenden
Einblick in das aktuelle Schaffen quer durch alle Gattungen der Kunst.
Die Ausstellung dauert noch bis Sonntag, 19. Januar.
Aus den eingereichten Arbeiten von 162 Kunstschaffenden aus dem Kanton
oder mit Bündner Wurzeln hat die Jury Werke von 48 Künstlerinnen
und Künstlern in die Jahresausstellung aufgenommen. Vertreten sind
bekannte wie (noch) unbekannte Namen. Der repräsentative Querschnitt
beinhaltet Malereien, Zeichnungen, Skulpturen, Videos und Fotografien.
Ein ganzer Raum steht den Videokünstlerinnen und -künstlern
zur Verfügung, deren Arbeiten auf zwei Leinwände projiziert
werden. In den übrigen Räumen sind die Kunstgattungen Malerei,
Fotografie, Installationen und Skulpturen ausgestellt. Den Besucherinnen
und Besuchern bietet sich somit im alten (Villa Planta) wie im neuen Teil
(Villa Sulser) des Kunstmuseums ein abwechslungsreicher und faszinierender
Überblick über aktuelle Bündner Kunst, die es zu entdecken
gilt.
Rundgang erweitern
Der Besuch der Jahresaustellung lässt sich auch mit einem Gang durch
die Bündner Kunstsammlung verbinden. Die Sammlung umfasst mittlerweile
etwa 6000 Arbeiten aus allen Bereichen der bildenden Kunst von der Mitte
des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Ein Teil davon ist ständig
in der Villa Planta ausgestellt. Es sind vorwiegend Werke von Bündner
oder Schweizer KünstlerInnen. Mit umfassenden Werkgruppen sind Angelica
Kauffmann, Giovanni Segantini, Augusto Giacometti, Giovanni Giacometti,
Alberto Giacometti, Ferdinand Hodler, Ernst Ludwig Kirchner, die Vertreter
der Gruppe «Rot-Blau» und zeitgenössische Bündner
KünstlerInnen wie Matias Spescha, Not Vital, Elisabeth Arpagaus oder
Pascale Wiedemann vertreten.
Im Sulser-Bau finden jährlich etwa sechs Ausstellungen statt. Neben
Werkschauen historischer und zeitgenössischer Bündner KünstlerInnen
sind immer wieder Retrospektiven wichtiger Schweizer KünstlerInnen
und in regelmässigen Abständen auch Präsentationen internationaler
Gegenwartskunst zu sehen.
Weitere Infos auf www.
buendner-kunstmuseum.ch
Schlittelplauch auf Brambrüesch
Schlittelfahrten, Triathlon, Ski- und Snowboardrennen, Smalltalks an der
Schneebar und stiebende Pisten: Brambrüesch ist bereit, damit die
Bevölkerung mit Plausch und Spass das neue Jahr lancieren kann.
Vorausgesetzt Frau Holle schüttet ihr Leintuch kräftig über
dem Churer Hausberg aus, stehen nicht nur die Pisten zwischen Dreibündenstein
und Känzeli, sondern auch die Schlittelbahn von Brambrüesch
zum Känzeli hinunter für rasante Abfahrten zur Verfügung.
Am 2. und 18. Januar werden jeweils von 17.00 bis 22.00 Uhr spezielle
Schlittelabende unter dem Titel «Lampenabfahrt und Vollmond»
angeboten. Wer sich mit anderen Rodlerinnen und Rodlern messen will, darf
den Samstag, 4. Januar, nicht verpassen: Um 10.00 Uhr wird zu einem einzigartigen
Schlittelrennen gestartet, an dem sich vom Single bis zum Familienverband
mit Nana und Neni beteiligen können.
Weitere Brambrüesch-Events
Sonntag, 2. Januar
Churer Ski- und Snowboard-Tag.
Samstag, 15. Januar
Taschenlampen-Schlittenabfahrt, Besammlung 19.00 Uhr bei der Talstation
Skilift.
Sonntag, 16. Januar
Sie und Er Ski- und Snowboard-Rennen, ab 10.00 Uhr Startnummernausgabe.
Sonntag, 23. Januar
Plauschtriathlon rund um die Alp.
Infos auf www.brambruesch.ch
oder Tel. 081 250 55 90.
Werkstatt – multikulturell
Der Januar sei der Monat, in dem nichts läuft – weit gefehlt.
Churerinnen und Churer haben im Hartung die Qual der Wahl zwischen rund
60 Veranstaltungen, fein säuberlich aufgereiht im Agenda-Teil dieser
Ausgabe. Fast ein Drittel davon geht in der «Werkstatt» über
die
Bühne.
Text und Bild: Walter Schmid
Im Juli 1999 wurde die Genossenschaft «Stattwerk» mit dem
Ziel gegründet, die einstige Kupferschmiede an der Unteren Gasse
in eine Kulturstätte umzugestalten. Kaum ein halbes Jahr später
gings los. Seither hat sich die Werkstatt zum wohl abwechslungsreichsten
Anbieter kultureller Veranstaltungen in Chur hochgearbeitet. Das Spektrum
reicht von Konzerten aller Genres über Filmvorführungen, Lesungen,
Tanzpartys, reiner Unterhaltung bis zu politischen Diskussionsrunden –
so auch im Januar 2003.
Zwischen «s …» und WEF
Dass jeweils sonntags von 9.00 bis 14.00 Uhr das Frühstücksbuffet
für Langschläfer aufgetischt wird, dass an zwei Donnerstagen
im Monat Gisula Tscharner an ihrer «WildeWeiberBar» selbstgemachte
Feld-, Wald- und Wiesenschnäpse anbietet und dass jeweils montags
die Werkstatt in einen Kinosaal verwandelt wird, hat in Chur längst
die Runde gemacht. Und dass die Werkstatt ein sicherer Wert für Konzerte
zwischen Pop und Avantgarde ist, auch – beispielsweise die «kessler@schnoz
& siserabros», die am 5. und 19. in der Werkstatt gastieren.
Das einheimische Quartett mit Akkordeon, Gitarre, Kontrabass und Perkussion
spielt Musik zwischen Jazz, Latin und Volksmusik. Allein die alles andere
als alltägliche Instrumentierung garantiert für Abwechslung.
Am 11. gibt sich die Crème de la Créme der Bündner
HipHop-Szene die Ehre. Mit dabei sind Sektion Kuchikäschtli, Cigi,
Gimma, Breitbild, Milchmaa etc. sowie Luo Geniuz als Moderator. Geschichten
und Gedichte erzählt werden am 18. Januar von Wehwalt Koslovsky,
dem «Kronprinzen des Slam»; ein Abend um den man einfach nicht
herum kommt. Das Gleiche gilt für den Mittwoch darauf, wenn Timmernahn
seine neuen Schotterstories unter dem Titel «Eldorado» los
wird und von seiner Combo Los Hobos begleitet wird. Tiefer Ernst und deftige
Blödelei steht in der Werkstatt am 25. Januar auf dem Programm: Coirason
kehren mit ihrer neuen Produktion zurück, die «s...»
heisst, womit «schmutzig schöne Stimmen singen spie-lend spanisch-schweizerdeutsch
schonungslos schräge Songs.» Keine Kunstmusik, auch keine künstlich
erzeugte Musik, aber garantiert kunstvolle und schweisstreibende Grooves
bringt am 31. Januar «The Clients Funk Society» in die Untere
Gasse – zeitgemässer Funk, der Trance suggeriert und die Alltagssorgen
verdampft.
An zwei Abenden im Januar steht Politik auf dem Werkstatt-Kalender. Unter
dem Titel «Das WEF – Kritik und Alternativen» findet
am 14. Januar eine Podiumsdiskussion mit Matthias Herfeldt (Erklärung
von Bern), Steven Sonntag (Anti-WTO-Koordination), Barbara Rimmi (ATTAC)
und Peter Peyer (Präs. SP Graubünden/VPOD-Sekretär) statt.
Offen diskutiert wird am 28. Januar über wirtschaftliche Alternativen
zur neoliberalen Globalisierung. Dazu gibts Erläuterungen von Marco
Lustenberger (INWO Schweiz) zum Thema Änderung des Geldsystems und
Reform des Bodenrechtes. www.werkstattchur.ch
«Nguru» im Safari
Unter Churs Jugendlichen (und Junggebliebenen) kaum vorstellbar, wenn
Mike Muzzarelli vor fünf Jahren nicht seinen Safari Beat Club an
der Kupfergasse eröffnet hätte. Weit über 400 Live-Konzerte
hätten nicht stattgefunden und auch die Ska-Band «Nguru»
könnte ihren Fans am Doppelkonzert mit Gästen vom 10. und 11.
Januar nicht einheizen. Als die sechsköpfige Band 1995 gegründet
wurde, war noch lange nicht vorauszusehen, dass sie von Chur aus die Schweizer
Ska-Landschaft mit ihrem fetzigen Sound, welcher die Wurzeln in der jamaikanischen
Urmusik hat, gleich überrollen würden …
www.safari-beatclub.ch
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