Kultur/Chur-Mix

Sammelwut und Sammelglück
Die Sommerausstellungen in der Churer Stadtgalerie und in der Galerie Luciano Fasciati ergänzen einander und beleuchten zum ersten Mal die der Öffentlichkeit bisher weitgehend verborgen gebliebene sammlerische und mäzenatische Tätigkeit der Fundaziun Capauliana. Das verbindende Element dieser umfangreichen Sammlung, die der Jurist Duri Capaul im Verlauf mehrerer Jahrzehnte aufbaute, ist der Bezug zur Kunst- und Kulturgeschichte Graubündens.

Die Präsentation in der Stadtgalerie mit Werken von mehr als vierzig Künstlerinnen und Künstlern gibt einen konzentrierten Einblick in ein Bildarchiv über Graubünden, das in seiner Breite und Dichte wohl einmalig ist. Die Ausstellung, die mit einer Ansicht der Stadt Chur von Johann Jakob Aschmann beginnt und mit ungegenständlichen Arbeiten von Lenz Klotz und Matias Spescha ausklingt, führt uns vom späten 18. bis weit ins 20. Jahrhundert. Mit bedeutenden Blättern sind zum Beispiel Ernst Ludwig Kirchner und jüngere Expressionisten wie Paul Camenisch, Albert Müller, Hermann Scherer und Jan Wiegers vertreten, aber auch Giovanni, Augusto und Alberto Giacometti. Zu den Entdeckungen zählen sowohl die eindrücklichen Bündner Gebirgslandschaften des Hamburgers Valentin Ruths und des Dänen Peder M¢rk M¢nsted als auch die Bergbilder von Martha Cunz und Maria Bass.
Die Unterstützung und Förderung junger Kunstschaffender mit Ankäufen wurde für die Fundaziun Capauliana im Laufe der Zeit zu einem zunehmend wichtigen Anliegen. Nach und nach kam so eine Sammlung in der Sammlung zustande, welche die historischen Bestände bis in die Gegenwart fortsetzt. Diesem besonderen Aspekt ist die Ausstellung in der Galerie Luciano Fasciati gewidmet, mit Arbeiten von Marc Bundi, Evelina Cajacob, Markus Casanova, Reto Cavigelli, Ladina Gaudenz, Corsin Fontana, Felix Held, Patricia Jegher, Anna Lenz, Zilla Leutenegger, Gaspare O. Melcher, Michel Pfister, Gaudenz Signorell, Jules Spinatsch, Peter Trachsel, Not Vital, Cécile Wick, Pascale Wiedemann und Thomas Zindel.
Anlässlich der Ausstellungseröffnung wurde die Neuerscheinung «Graubünden im Bild – Die Fundaziun Capauliana» (Herausgeber Marco Obrist, Verlag Bündner Monatsblatt) vorgestellt. Das Buch mit eingelegter CD ist in beiden Ausstellungen und im Buchhandel erhältlich und kostet CHF. 48.–.

Werke aus der Sammlung Capaul
Stadtgalerie im Rathaus,
Poststrasse 33, Chur

Die Sammlung in der Sammlung
Zeitgenössische Werke aus der Sammlung Capaul
Galerie Luciano Fasciati im Gast- und Kulturhaus Marsoel, Süsswinkelgasse 25, Chur

Ausstellungsdauer
27. Juni bis 10. August 2003

Öffnungszeiten
Di–Do 14.00–18.30 Uhr
Fr–So 16.00–20.00 Uhr
Der Eintritt ist frei

 


150 Jahre Kreuzspital Chur

Vor genau 150 Jahren wurde in Chur das Kreuzspital gegründet, im Jahre 1853 entstand der erste Bau im Gäuggeliquartier. Das Jubiläum soll im kommenden September im Rahmen eines Festaktes gebührend gefeiert werden. Dieses Fest wird für geladene Gäste wie auch für die breite Öffentlichkeit am Samstag, 20. September 2003, stattfinden, wie der Präsident des Stiftungsrates, Reinhard Hintermann, in einer Mitteilung schreibt. Auf diesen Zeitpunkt wird auch ein Erinnerungsbuch «150 Jahre Kreuzspital Chur» im Verlag Desertina erscheinen. Dieses Buch gibt einen historischen Rückblick auf 150 Jahre Geschichte des Churer Kreuzspitals und zeigt auch die heutige Bedeutung auf.
Die Entstehung verdankt das Kreuzspital der Initiative von Pater Theodosius Florentini. Der Kapuzinerpater und Churer Stadtpfarrer führte schon im Jahre 1850 an der Churer Planaterrastrasse einen kleinen Spitalbetrieb, drei Jahre später entstand mit einem Neubau das erste Kreuzspital im Gäuggeliquartier, am heutigen Standort der Graubündner Kantonalbank. Der Umzug des Spitals an die Loestrasse geht auf das Jahr 1912 zurück.
Ungeachtet der laufenden politischen Diskussion um die künftige Aufgabenteilung erachtet es der Stiftungsrat des Kreuzspitals als wichtig, dass 150 Jahre Tätigkeit im Dienste der Mitmenschen Anlass genug sind, um sich im Rahmen eines bescheidenen Festes an herausragende Leistungen zu erinnern. Daneben soll aber auch der moderne Bau, das heutige Angebot an medizinischer Leistung und Pflege sowie die Bedeutung des Kreuzspitals für die Zukunft aufgezeigt werden.

zurück