Eine aussergewöhnliche Werbefläche

Aussergewöhnliche Werbeflächen erfordern aussergewöhnliche Konstruktions- und Installationsmassnahmen. Sacha Guadagnini von Guadagnini Schriften und Deko Chur hat von der IG Churer Handel und Chur Tourismus den Auftrag erhalten, die neue Ortswerbung am 35 Meter hohen Rheinmühleturm anzubringen. Die Lösung erstaunte, ging es doch nicht zuletzt darum, die enorm hohen Kosten einer Eingerüstung des Turmes zu
vermeiden.


Text und Bild: Walter Schmid

Dauerhafte Werbung
Die relativ kostspielige Werbung am Siloturm der Fa. Grüninger erforderte eine Arbeitsausführung, welche über Jahre der Witterung und auch Umwelteinflüssen zu widerstehen hat. Die bis zu 3,50 m hohen 3 mm dicken Alulettern wurden mit rostfreien Schrauben und Spezialunterlagsscheiben an über 20 mm lange Distanzhalter auf die rohen Betonwände geschraubt. Diese Montageart ermöglicht es, dass Schmutzwasser hinter den Lettern die Wand hinunterfliesst und damit die Schrift vor zu schneller Verschmutzung bewahrt. Die Lettern wurden von der Firma Guadagnini nach der, zukünftig für die Strassensignalisation vorgesehenen, Frutiger Schrift geschnitten und nach den Angaben der Grafikerin Anna-Rita Stoffel am Turm montiert.

Einfallsreiche Montageart
Von Anfang an war klar, dass ein beachtlicher Anteil der Kosten auf die Montage resp. auf die Art der zu benützenden Arbeitsplattformen entfallen würde. Zu diesem Zweck, hat sich Guadagnini die Hilfe veritabler Bergsteiger gesichert. Nicki Padrutt und Christoph Burga konnten nicht nur mit Bohrmaschinen und Schrauben umgehen, sondern waren natürlich absolut schwindelfrei und wussten sich an senkrechten Wänden zu «bewegen». So wurde ein kleines Arbeitsgerüst erstellt, welches mit Hilfe eines Skylifters an der Turmkrone befestigt wurde. Die Monteure benutzten den Lift innerhalb des Silos bis aufs Dach und seilten sich in der Folge auf die Arbeitsbühne ab und nach Feierabend weiter bis auf den Boden. Bei der Abnahme der Arbeit wurde festgestellt, dass die Differenz zwischen zwei Buchstaben nicht ganz linear war, was zur Folge hatte, dass die beiden «Schreiber» noch einmal nachsitzen mussten. Da die Montagebühne bereits demontiert war, wurde die Korrektur direkt am Seil hängend vorgenommen. Für Guadagnini bedeutete dieser Auftrag etwas Spezielles und die Erfahrungen dürften auch für kommende Spezialmontagen lehrreich sein.

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