Idylle für Gross und Klein

Der Entschluss von Thomas Domenig, das Pulvermühleareal zu erwerben und zu erhalten, fiel innert einer halben Stunde. Die Umsetzung der Idee, daraus einen Tier- und Freizeitpark zu gestalten, dauerte allerdings etwas länger. Dafür ist das Areal heute eine idyllische und abwechslungsreiche Oase für Gross und Klein und eine Bereicherung für Chur.

Text und Bilder: Walter Schmid


Bis 1976 wurde auf dem Areal Pulvermühle Schiesspulver hergestellt. Danach verkamen die Anlagen und Einrichtungen zusehends, da sich das rund 4 Hektaren grosse Gelände für eine militärische Nutzung nicht mehr eignete und weder der Kanton noch die Stadt und die Bürgergemeinde Chur Interesse daran zeigten. Anders bei Thomas Domenig: Als der Chef der Bündner Militärbetriebe, Christian Theus, vor rund drei Jahren an den Churer Architekten gelangte, fielen die Würfel innerhalb Minuten und Domenigs Gedanke, daraus einen Freizeitpark für die Öffentlichkeit zu machen, reifte im gleichen Zeitraum. Sein Versprechen hat er eingelöst und Anfang August das Werk der Bevölkerung «übergeben».

Streicheleinheiten und Attraktionen
Mit Investitionen von rund 2 Millionen Franken ist ein idyllischer Ort entstanden mit Schatten spendenden Bäumen, durchzogen von Spazierwegen, die an den zehn Tiergehegen und den Freilaufflächen mit Lamas, Ziegen, Schafen, Hängebauch- und Wollschweinen, Esel und Ponys vorbeiführen. Die zur Zeit rund 30 handzahmen Tiere, die sich gerne von Kindern streicheln lassen, sind aber nicht die einzige Attraktion im Park. Vergnügungsmöglichkeiten finden Gross und Klein auch im Bassin mit den elektrobetriebenen kleinen Booten, auf der Asphaltbahn mit den Elektromobilen oder im reich mit Klettertürmen und Geräten bestückten Spielplatz, wo sich Kinder austoben können. Sobald auf dem Teich – in dem sich bald auch Fische tummeln werden und der zu einem spannenden Biotop «heranwachsen» wird – das Floss in der Mitte verankert ist, wird sich auch das Geschnatter von Enten im Tier- und Freizeitpark ausbreiten. Überhaupt, so Thomas Domenig, sei der Park mit weiteren einheimischen Tieren ausbaubar und in Planung stehe zudem eine Tagesschule im einstigen Schwarzpulver-Lagerschuppen.
Kurz vor der Fertigstellung steht die aus der alten Köhlerei entstandene Hochzeitskapelle, was darauf hindeutet, dass in der ehemaligen Pulvermühle auch Feste gefeiert werden können. Dazu eignet sich zudem der rund 50-plätzige Gesellschaftsraum im Obergeschoss des Selbstbedienungsrestaurants mit Tischen im Freien, wo man sich zu günstigen Preisen verpflegen kann. Hier können sich Eltern auch zu einem Schwatz hinsetzen, derweil ihre Kinder im Park auf Safari gehen.

Pulvermühle-Museum
Ausbaumöglichkeiten bieten aber auch die 20 sanierten Holzbauten der ehemaligen Pulvermühle. Im ebenfalls durch Sandstrahlbehandlung aufgefrischten historischen Hauptgebäude wird noch in diesem Herbst ein Museum mit verschiedenen Gegenständen aus der Zeit der Pulverherstellung eröffnet. Hier steht auch das weltweit noch einzige erhaltene und restaurierte Laufwerk einer Pulvermühle, das als eigentliche historische Attraktion zu bezeichnen ist.
Der Tier- und Freizeitpark ist täglich von 9.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Kinder bis sieben Jahre haben freien Eintritt, Jugendliche bis 17 bezahlen zwei, Erwachsene vier Franken.

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