DREI MÄNNER UND DERI SCHWESTERN
Die Theatersaison ist eröffnet. Das Stadttheater bringt
zum Auftakt vier ganz unterschiedliche Produktionen: Das Komikertrio Giacobbo,
Frei und Müller; «Drei Schwestern» von Anton Tschechow;
«Romeo and Juliet» von William Shakespeare und ein Musical
über Louis Armstrong.
(pd) Der Oktober beginnt im Stadttheater mit «Sickmen», einer
Eigenproduktion des neuen helvetischen Humortempels Casino Winterthur.
Gezeigt werden die neuen Leiden der Männer in der Mitte des Lebens:
Viktor Giacobbo, Patrick Frey und Mike Müller, bekannt aus Film («Ernstfall
in Havanna», «Katzendiebe») und Fernsehen («Viktors
Spätprogramm») müssen die Kosten eines Aufenthaltes im
Quellenhof von Bad Ragaz abarbeiten und so lange auf der Theaterbühne
von ihren Krankheiten erzählen, bis das Loch in der Kasse gefüllt
ist. Da werden keine Zivilisationskrankheiten ausgelassen, da wird ausführlichst
über Schul- und Alternativmedizin referiert, die Prostata kommt ebenso
zur Sprache wie Grossmutters Hausrezepte.
«Sickmen» ist höchst vergnüglich. Und schon deshalb
das Beste für die Gesundheit aller Besucherinnen und Besucher.
«Sickmen» wird am Dienstag, 19. Oktober um 20 Uhr gespielt.
Tschechows «Drei Schwestern»
Zum 100. Todestag von Anton Tschechow führt das Stadttheater am Samstag,
23. Oktober Tschechows «Drei Schwestern» auf.
«Drei Schwestern» ist ein kammermusikalisch komponiertes
Stück über uneinlösbare Ansprüche und unerfüllte
Liebe im Szenario der angespannten Langeweile einer fernab von Moskau
gelegenen Garnisonsstadt. Die drei Töchter eines verstorbenen Generals
sehnen sich in der provinziellen Einöde zurück nach Moskau.
Sie hoffen, dass ihr Bruder dort Professor wird und sie mit ihm in die
Hauptstadt ziehen können. Schon bald kommt aber der Verdacht auf,
dass er die dazu nötige Energie nicht aufbringen wird. Ebenso fehlt
es den jungen Frauen an Kraft, ihr Leben so zu verändern, wie sie
es erträumen. Moskau wird zur Metapher für all ihre unerfüllten
Wünsche und Hoffnungen.
«Drei Schwestern» ist wohl neben «Der Kirschgarten»
das bekannteste Theaterstück des Dramatikers Tschechow.
Romeo and Juliet
Am Freitag, 29. Oktober kommt «Romeo and Juliet» in Englisch
auf die Bühne. Die Theatergruppe TNT Britain & The American Drama
Group Europe zeigt in dem Stück Verona, in dem Romeo und Julia leben,
all seine klassische Pracht und barocke Dekadenz. Wir sehen ein Italien,
in dem Ehre, Stolz und Familienloyalität höher gestellt sind
als Moral, Friede und Liebe. In einer modernen Welt, die gleichermassen
zerrissen ist von Gewalt und Intoleranz, ist diese große Tragödie
immer noch ausserordentlich zeitgemäss.
Besonders hervorzuheben ist die live gespielte Musik von Thomas Johnson
durch die Schauspieler.
Armstrongs Leben
Den Abschluss der Oktober-Aufführungen bildet das Musical «King
of Jazz – Satchmo», in dem das Leben des berühmtesten
Jazztrompeters, Louis Armstrong, nachgezeichnet wird. Das Stück wird
gespielt vom Parktheater Augsburg und Euro-Studio nach dem Buch von Mary
Millane.
«Satchmo» ist ein Musical, das das Publikum durch das Leben
von Louis Armstrong führt und dabei auch der Musik dieses genialen
Musikers huldigt. Es beginnt beim von Armut und Kriminalität geprägten
Leben des Jugendlichen in New Orleans, dem Beginn der Karriere, die ihn
als Jazzmusiker berühmt machte bis hin zu seinem Wirken in der «High
Society» der Unterhaltungsindustrie. Satchmo ist kein Musical
über Jazzgeschichte, Satchmo ist beste Unterhaltung mit einem spiel-
und gesangsfreudigen Ensemble, Tanznummern und mitreissenden Rhythmen.
«Satchmo» gelangt am Samstag, 30. Oktober um 20 Uhr zur Aufführung.
Der Vorverkauf läuft jeweils zehn Tage vor den Vorstellungen über
die Theaterkasse, Telefon 081 252 66 44 (Montag bis Freitag 15 –
19 Uhr).
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