Ein aussergewöhnliches Konzert wird am 1. Juli auf dem Arcas und abends im 3 Könige zu geniessen sein. Die Navajo-Familie um Jones Benally trifft dabei auf die Alphorngruppe und in der Punk-Rock-Formation Blackfire auf Bündnerflaisch, Wiretaps und Inferno.
Das urschweizerischste Instrument ist Schuld daran, dass die Jones Benally Family aus Flagstaff (Arizona) in Chur gastiert. Der aus Basel stammende und in Chur und Rona wohnhafte Sozialpädagoge Werner Erb hat insgesamt 18 Sommer auf der Alp gearbeitet und ist dabei dem Alphorn verfallen. Sein zweites Hobby bestand aus Reisen mit dem favorisierten Ziel Indianer und ihre Kultur. So traf er mit seinem Alphorn im Gepäck vor sechs Jahren im Navajo-Reservat in Arizona ein und traf dort auf die Musiker Jones Benally, seine Tochter Jeneda und die Söhne Klee und Clayson. Es kam zu Sessions zwischen Schweizer Alphorn-, Didgeridooklängen und traditionellen Tänzen. Aus diesem Zusammentreffen entstand eine tiefe Freundschaft, die auch dazu führte, dass «Jones Benally Family and Blackfire » auf Einladung von Werner Erb in Chur gastieren.
Erb hat vor einigen Jahren in Chur die 10-köpfige Alphorngruppe Arcas gegründet, die jeweils montags von 20 bis 22 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr im Saal des Hotel 3 Könige öffentliche Proben abhält. Die Gruppe bestreitet am Freitag, 1. Juli den Supporting Act für die Jones Benally Family, die zwischen 15 und 18 Uhr traditionelle Navajo-Musik in die Churer Altstadt bringt und die Klänge mit Indianertänzen untermalt.
Am Abend steigt dann ab 20.30 Uhr im Saal des Hotel 3 Könige die «Multiculture-Rock-Night». Im Zentrum steht der Auftritt der drei Geschwister Benally. Ihre Verwandlung auf der Bühne vollzieht sich binnen einer Stunde. Zudonnersnächst fliegen Federn und Fransen wirbeln, während die drei jungen Navajo über die Bühne tanzen. Doch dann schlüpfen sie aus dem Wildleder in schwarzes Leder, und der indianische Trommelschlag weicht exzentrischen Rhythmen; aus den traditionellen Tänzern wird eine Punk-Rock- Band, die sich «Blackfire» nennt. Mit ihrer Performance wollen Jeneda (Bass), Klee (Leadsänger und Gitarre) und Clayson (Schlagzeug) Vorurteile aufbrechen und für Toleranz werben. Mit von der Partie an der «Multiculture-Rock- Night» – die dank der Unterstützung der Kulturabteilungen der Stadt und des Kantons sowie Philip Schällibaums vom 3 Könige zustande kommt – sind Graubündens bestes Musikprodukt «Bündnerflaisch » und die Newcomer- Bands «Wiretaps» und «Inferno».